Entstehung und Geschichte der Sauna

heißer Dampf

Die Entstehung der Sauna bzw. des Schwitzbades begann nicht wie allgemein angenommen in Finnland, sondern in Asien

Der Begriff „Sauna“ kommt aus Finnland und bedeutet soviel wie Schneegrube oder Erdgrube. Bei allen Schwitzkulturen steht die Reinigung im Vordergrund. Dabei soll aber nicht nur der Körper gereinigt werden, sondern auch die Seele. Diese Schneegruben gab es noch im letzten Jahrhundert. Die Blockhäuser als Sauna sind eine Erweiterung der Finnen. Diese Holzhäuser wurden größtenteils an einem See aufgesetzt, so dass sich im Wasser abgekühlt werden konnte.

Ursprüngliche Schwitzbäder gab es sogar schon in der Steinzeit. Damals wurden Zelte oder Erdgruben mit Hilfe von Steinen gewärmt. Diese Steine wurden im Feuer aufgeheitzt und dann mit Wasser übergossen, um die wärmende Wirkung zu verstärken. Diese Schwitzbäder stellten gleichzeitig eine Möglichkeit dar, sich zu reinigen. Ein Bad hätte mehr Wasser gebraucht und einen höheren Aufwand, um das Wasser zu erhitzen. Es war einfacher Luft zu erhitzen, als Wasser. Wasser hätte man nur in geeigneten Gefäßen erhitzen können, welche aber bei der Wanderung gestört hätten. Eine passende Höhle war aber sehr schnell gefunden und die Menschen brauchten nun nur mehr Holz und gegebenenfalls Steine, um mit etwas Wasser einen Aufguss zu machen.

Archäologen fanden über die gesamte nördliche Erdhalbkugel verteilt Zeugnisse für das Anwenden von Schwitzbädern. 

Diese frühe Form des Schwitzbades (Steinschwitzbad) wurde in der Mongolei (Asien) weiterentwickelt und von dort aus von den herumziehenden Menschen mitgenommen und bis nach Nordamerika, Mexiko und Guatemala gebracht. Dieses Wissen um das Schwitzbad fand aber auch seinen Weg nach Japan und Korea. Forscher vermuten, daß diese Frühform der Sauna bei den Mayas und den Azteken auch rituellen Zwecken gedient hat, weil in der Nähe von Kultstätten oft auch aus Lehm gebaute Badehäuser gefunden wurden.

Einzelne Stämme aus der Mongolei zogen Richtung Westen und so wird vermutet, daß über diesen Weg die Sauna vor rund 2000 Jahren nach Finnland gelangte. Über die Verbindung für den Handel der asiatischen Völker mit den Griechen im Scharzmeer und im östlichen Mittelmeer landete die Sauna schließlich auch in Griechenland und später in Rom.

So badeten sich beispielsweise die Griechen in trockener und heißer Luft. Anschließend nahmen sie kaltes Wasser zur Abkühlung. Die Römer sind bekannt dafür, dass sie vieles weiterentwickelten, so auch die Schwitzbäder. Sie schufen wahre Schwitz-Oasen, die meistens über einen Raum verfügten, in dem sich die Menschen entkleiden konnten. Außerdem gehörten noch Räume für das Kaltbad und Becken mit kaltem Wasser dazu. Das Laconicum war ein Schwitzbad aus trockener und heißer Luft und das Sudatorium wurde mittels Fußbodenheizung aufgewärmt und befand sich in einem Raum mit einer Kuppel. Daneben gab es noch das Caldarium, welches ein Raum mit Becken war, die mit heißem Wasser gefüllt waren. In diesen Anlagen gab es dann auch noch eine Gastronomie und in der Regel Verkaufsräume und Bibliotheken.

Die Tradition der Sauna fasste dann in Europa durch germanische Bäder ungefähr siebenhunder nach Christus Fuß. Allerdings waren diese Bäder kein Vergleich zu den pompösen Thermen der Römer. Das germanische Bad war eher eine Grube, die einem Keller glich und ein Holzdach besaß. Im Mittelalter entstanden dann Bäder, die öffentlich zugänglich waren. Diese Saunen waren Räume aus Holz, die mit Steinöfen erhitzt wurden. Die Betreiber solcher Bäder wurden Bader genannt. Dort wurden die Gäste gewaschen und sie konnten sich auch die Haare schneiden lassen oder sich rasieren lassen. Durch die mangelnden hygienischen Zuständen der Badehäuser, verschwanden um 1700 diese öffentlichen Badehäuser wieder von der Bildfläche. In Nordrussland und in Finnland hatten diese Badestuben aber weiterhin Bestand. In Finnland wurden sie Sauna genannt und in Nordrussland Banja.

Die ursprünglichen Holzhäuser, die in Finnland als Sauna verwendet wurden, sind auch heute noch Vorbild für viele Sauna-Kabinen, die man sich Zuhause aufstellen kann. In Finnland gehört das Saunieren mittlerweile zur Kultur, wobei die meisten Häuser über eine Sauna verfügen.

Foto: roentarre – Fotolia.com

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