Sauna Luftfeuchtigkeit

Hygrometer Sauna

Der Luftfeuchtigkeit in der Saunakabine darf nicht zu trocken, aber auch nicht zu feucht sein

Sauna ist Entspannung pur. Dabei machen wir auch noch etwas für unsere Gesundheit. Aber nur, wenn die Luftfeuchtigkeit in der Sauna passt.

Es ist für Sie als Saunageher wichtig etwas über die Luftfeuchtigkeit zu wissen, welche in der Saunakammer herrscht. Die richtige Luftfeuchtigkeit ist wichtig für Ihr Wohlempfinden und für Ihre Gesundheit. Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit werden Ihre Schleimhäute in den Atemwegen austrocknen und Sie werden eventuell ein Jucken in der Nase, bzw. einen trockenen Reizhusten spüren. Ist die Luftfeuchtigkeit jedoch zu hoch, sprich ist viel Wasserdampf in der Luft, wird die Kühlung Ihres Körpers über die Haut behindert. Sie glauben zwar stark zu schwitzen, dem ist aber nicht so. Sie sehen lediglich das Wasser, welches auf Ihrer Haut kondensiert. Ihre Haut kann jedoch weniger Wasser verdunsten und Sie werden rasch merken, dass es unangenehm heiß wird.

Was ist die optimale Luftfeuchtigkeit in der Sauna

Für die finnische Sauna gehen wir von folgendem Temperaturgefälle aus: Beginnend an der Decke der Saunakabine soll die Luft und die begrenzende Holzfläche ca. 100°Celsius betragen. Am Fußboden werden bei einem Temperaturgefälle von 60K 40°Celsius erreicht.

Der Wassergehalt der Saunaluft beträgt in der Regel 10 bis 30 g je m3 Raumluft. Das ist jene Menge, Wasser, die von der Luft aufgenommen werden kann. Daraus ergibt sich folgende Tabelle für die relative Luftfeuchtigkeit (Quelle: Manfred Höckert, Sauna Planung-Konstruktion-Ausführung).

Luftfeuchtigkeit in der Sauna Tabelle
Luftfeuchtigkeit in der Sauna

Unterschied zwischen relativer Feuchte und absoluter Feuchte

Die Luft kann je nach Temperatur unterschiedlich viel Flüssigkeit (Feuchtigkeit) aufnehmen. Bei 0°Celsius sind das ca. 5 g Wasser, welche ein m3 Luft aufnehmen kann. Bei 100° Celsius aber bereits mehr als ein halber Liter. (https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ttigung_%28Physik%29)

Sauna, relative und absolute Feuchte
Relative vs. absolute Feuchtigkeit

Wenn die Luft im Winter eine relative Feuchtigkeit von 50% hat, dann sind (50% von 5g) ca. 2,5 g Wasser in einem m3 Luft enthalten. Wenn wir beim Lüften im Winter einen m3 Luft ins Innere lassen, dann lassen wir hiermit 2,5 g Wasser mit herein.

Angenommen im Inneren des Raums hat es 20°Celsius, die frische Luft erwärmt sich auf diese Temperatur. Bei 20° kann die Luft aber ca. 17 g Wasser speichern. Die 2,5 g sind nur ca. 15% davon.

Die relative Feuchtigkeit sinkt daher auf 15%!

Im Sommer läuft das natürlich umgekehrt ab. Bei zu hoher Feuchtigkeit ist daher nur Lüften im Winter sinnvoll.

Was passiert bei zu trockener Luft

Zu trockene Luft in der Sauna gibt es eigentlich nicht. Denn die finnische Sauna muss heiß und trocken sein. Große Hitze lässt sich auch viel leichter ertragen, wenn die Luft trocken ist. Gerade Anfänger klagen aber, dass die trockene Luft unangenehm ist. Das lässt sich aber sehr einfach beheben, wie weiter unten erklärt. -> weniger Temperatur, mehr Wasser.

Was passiert bei zu hoher Luftfeuchtigkeit

Zu hohe Feuchte in der Kabine lässt die Sauna schnell unerträglich werden. Feuchte Luft erschwert dem Körper, den Schweiß an die Luft abzugeben. Es kommt uns viel heißer vor, als es tatsächlich ist.

Abhilfe gibt es nur durch Lüften, wie weiter unten genauer erklärt.

Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit erhöhen bzw. senken

Während manche das Problem mit zu trockener Luft haben, klagen andere über zu hohe Luftfeuchtigkeit.

Was tun bei zu trockener Luft?

Die finnische Sauna ist heiß und trocken. Das macht diese Art der Sauna aus. Wer das nicht mag, kann die Temperatur etwas runterregeln und eventuell beim Betreten der Kabine etwas Wasser auf die Saunasteine gießen. Aber Achtung, je feuchter es ist, desto heißer kommt es einem vor.

1% mehr Feuchtigkeit kommt einem vor wie 1Grad mehr Temperatur. d.h. 85°Celsius bei 15% Luftfeuchtigkeit kommen einem vor wie 60°Celsius bei 40% Luftfeuchtigkeit.

Was tun bei zu feuchter Luft?

Als erste Maßnahme sollte das Hygrometer kontrolliert, bzw. das Hygrometer kalibriert werden. Hygrometer sind sehr empfindlich und neigen dazu ungenaue Werte anzuzeigen. Für eine Kalibrierung das Hygrometer in ein nasses Handtuch wickeln und nach einiger Zeit das Hygrometer aus dem Handtuch nehmen und mit einem kleinen Schraubenzieher auf 100% stellen.

Ist das Hygrometer kalibriert und die Luftfeuchtigkeit dennoch zu hoch, muss man davon ausgehen, dass in der Saunakabine bzw. im Saunaraum zu viel Feuchtigkeit ist.

So passiert es im Keller eines Neubaus immer wieder, dass die Wände noch nicht vollständig getrocknet sind und sich diese Feuchtigkeit auf die Sauna auswirkt.

Hier hilft es im Winter viel und oft zu lüften. Im Winter ist die Luft im Freien sehr trocken und kann man recht schnell die Luftfeuchtigkeit auf ein normales Maß senken.

Tritt dieses Problem im Sommer auf, was nicht so häufig passiert, weil im Sommer weniger sauniert wird, darf man keinesfalls großzügig lüften. die Luftfeuchtigkeit im Freien ist zu hoch und das würde das Problem nur verschlimmern. Als Abhilfe könnten Entfeuchtungsgeräte in Frage kommen, die man einige Zeit laufen lässt.

Wie hängt die Luftfeuchtigkeit mit der Temperatur zusammen

Während die Temperatur vom Boden einer Saunakabine bis hin zur Decke zunimmt, verhält es sich mit der Luftfeuchtigkeit genau umgekehrt, diese nimmt von der Decke bis hin zum Boden zu. Warum das so ist, ist schnell erklärt: Die frische Luft kommt aus der Lüftungsöffnung unter der Tür in der Nähe des Saunaofens. Durch den Saunaofen wird die Luft stark erhitzt und steigt zur Decke, dabei nimmt sie Feuchtigkeit (vom Aufguss oder vom verdunsteten Schweiß) auf. sobald die Luft gesättigt ist, wird sie schwer und sinkt zu Boden. Über die zweite Lüftungsöffnung an der Rückwand unter den Saunabänken kann die Luft entweichen.

Wie hängt das mit der Saunalüftung zusammen

Wir haben die Lüftung der Sauna bereits in einem eigenem Artikel behandelt ( Sauna-Lüftung ). Eine ordentliche Saunalüftung ist enorm wichtig für das Wohlbefinden in der Sauna. Frische Luft kommt unter dem Saunaofen in die Kabine und die verbrauchte Luft entströmt wieder über die Abluftöffnung.

Durch diese Luftzirkulation herrscht in der Saunakabine an der Decke eine Luftfeuchtigkeit von ca. zwei bis fünf Prozent, auf der Bank ca. drei bis zehn Prozent und am Boden ca. zwanzig bis sechzig Prozent. Während der Dauer eines Aufgusses steigen diese Werte noch etwas an.

Wie ist es beim Aufguss

Zu Beginn der Sauna hat die Luft in der Kabine eine eher niedrige Temperatur. Die Luft kann dabei nur wenig Wasser speichern. Nun wird die Kabine aufgeheizt und die Temperatur wird heißer. Jetzt hätte die Luft wesentlich mehr Kapazität Wasser zu speichern, die relative Luftfeuchtigkeit sinkt daher.

Beim Aufguss wird Wasser über die heißen Saunasteine verdampft, die Luft speichert dieses Wasser und die relative Luftfeuchtigkeit steigt an. Das gibt den letzten Kick beim Schwitzbad.

Wie sieht es bei anderen Saunaarten aus (Finnische Sauna vs. Biosauna)

Je nach Art des Schwitzbads ist die Luftfeuchtigkeit natürlich anders. Während wir der finnischen Sauna von 5 bis 20 % sprechen, sind es beim Dampfbad fast 100% und in der Biosauna (Verdampfer) bzw. im Sanarium 40 bis 60%.

Schadet hohe Feuchte meiner Saunakabine bzw. wie beuge ich Schimmel vor

Eine Feuchtigkeit in den Wänden der Saunakabine könnte Schimmel verursachen, daher ist es wichtig, dass die Saunakabine trocken ist, während diese nicht benutzt wird. Dazu reicht es gewöhnlich, die Sauna nach Benutzung ordentlich aufzuheizen. Dabei kann die Luft enorm viel Wasser aufnehmen. Danach wird ordentlich gelüftet und es sollte relativ wenig Wasser in der Kabine verbleiben.

Fazit

Wichtig für Ihr Wohlbefinden in der Sauna ist die passende Luftfeuchtigkeit. Wenn Sie die Hintergründe verstehen, können Sie sich durch die geeignete Platzwahl selbst die für Sie angenehme Luftfeuchtigkeit aussuchen.

Frank Kranich – Fotolia.com

TOP