Saunaanlage

Gäste in der Saunaanlage

Eine Saunaanlage ist mehr als nur eine oder mehrere Saunakabinen

Eine Saunaanlage besteht aus mehr als nur der Saunakabine, auch wenn man die in heutigen Wellnesseinrichtungen befindliche enorme Anzahl an Saunavarianten unberücksichtigt lässt. So benötigt jede Saunaanlage zumindest einen Umkleideraum, welcher vom Nassbereich durch eine gut schließende Tür getrennt ist und der auch gut belüftet ist. Weiters finden sie wie oben erwähnt einen Nassraum, in welchem sich die Duschen befinden. In größeren Anlagen sieht man häufig eine Trennung in Vorreinigungsraum, Toiletten und Abkühlungsraum. Darüber hinaus findet sich mitunter auch ein Swimmingpool, der zum Erfrischen nach dem Saunagang genutzt werden kann. Vor allem in den kälteren Monaten, wenn die Wassertemperatur niedrig ist, bietet der Pool die optimalen Voraussetzungen zur Abkühlung des Körpers. Wichtig ist es, vorher den Schweiß kurz unter der Dusche abzuwaschen, bevor in das Wasser eingetaucht wird. Empfehlenswert ist es außerdem, die Leiter des Pools Stufe für Stufe herabzusteigen, sodass sich der Kreislauf an die Wassertemperatur gewöhnen kann. Der nächste Teil der Saunalandschaft ist (wie sollte es anders sein) das Kernstück, die Saunakabine, der eigentliche Schwitzraum.

Der Schwitzraum wiederum unterteilt sich den Bereich des Ofens, den Bereich der Bänke und den Ein- und Ausgangsbereich. Die Bänke (meist 3 Reihen in unterschiedlicher Höhe) bilden die verschiedenen Temperaturzonen. Daneben finden Sie in einer Saunaanlage zumeist einen Ruheraum, einen Aufenthaltsraum (in dem im Gegendsatz zum Ruheraum auch gesprochen werden darf) und einen Aufenthaltsbereich im Freien, der zum Einen der Abkühlung dient und zum anderen Teil des Aufenthaltsbereichs (abhängig natürlich von der Außentemperatur) ist.

Umkleideraum

Am Beginn einer Saunaanlage finden Sie stets den Umkleideraum mit seinen Umkleidekabinen. Der Umkleideraum sollte räumlich von den Naßräumen (Nasszellen) getrennt sein und durch eine verschließbare Tür begehbar sein. Hier finden Sie meist auch versperrbare Kästen, Spiegel, Kleiderhaken sowie öffentliche Föns. Bedenken Sie, dass diese versperrbaren Kästen keine Tresore sind und lagern Sie keine sehr wertvollen Gegenstände oder hohe Geldbeträge in diesen Kästen. Auch bei exclusivem Schmuck wäre es angeraten, bei der Kasse oder dem Saunapersonal zu fragen, ob es einen Haustresor gibt.

Bei der Heimsauna (ja auch hier sprechen wir von einer Saunaanlage), ist für diesen Umkleidebereich kein eigener Raum nötig, da Sie sich im Schlafzimmer oder in einem anderen zur Verfügungn stehenden Raum entkleiden, bzw. einen Bademantel anziehen können. Nehmen Sie aber die Kleidung nicht mit in die Sauna oder zur Dusche. Sie möchten doch nach dem Schwitzen trockene Kleidung zum Anziehen haben.

In den meisten Fällen finden Sie in öffentlichen Bädern getrennte Umkleideräume für Männer und für Frauen. Bei mancher gemischten Sauna, oder Familiensaunen kann der Umkleidebereich auch gemischt sein. Wenn Sie diesbezüglich unsicher sind, fragen Sie beim ersten Besuch hier am Einfachsten an der Kassa nach, bevor Sie eine Überraschung erleben.

Achten Sie beim Verlassen des Umkleideraums in Richtung Sauna darauf, dass Sie auch die Straßenschuhe ausgezogen haben. Vor allem in den wärmeren Monaten passiert das vielen Gästen und dieser Umstand ist bei den anderen Saunagästen nicht sehr beliebt. Jetzt ist der Moment die Badepantoffel anzuziehen.

Sie werden im Umkleideraum auch meist eine oder mehrere separate Umkleidekabine vorfinden, die Sie versperrbar beim Umziehen vor den Blicken anderer schützt. Nutzen Sie diese speziellen Kabinen und blockieren Sie bitte nicht die Toiletten für diesen Zweck. Prüfen Sie vor Verlassen des Umkleideraums, ob Sie alle Ihre Sachen in den versperrbaren Kasten eingeräumt haben und ob dieser ordentlich verschlossen ist. Merken Sie sich unbedingt den Standort und die Nummer dieses Kastens. Auch wenn die Nummer am Schlüssel steht. Im Falle eines Verlustes des Schlüssels können Sie sich den Kasten vom Saunapersonal öffnen lassen. Aber nur, wenn Sie die Nummer wissen und den Kasten auch finden.
Nachdem Sie sich im Umkleideraum entkleidet und einen Bademantel angezogen haben, oder sich ein Badetuch umgewickelt haben, geht es weiter in den Nassraum, oder den Vorreinigungsraum.

Auch nach dem Saunieren betreten Sie wieder den Umkleideraum, um sich abzutrocknen und Ihre Kleidung anzuziehen, bevor Sie den Heimweg antreten. Vergessen Sie in der kalten Jahreszeit nicht Ihre Haare zu föhnen, sonst hilft Ihnen auch die Sauna nicht gegen eine Erkältung.

Vorreinigungsraum – Nassraum

Nach der Umkleidekabine geht es zur Vorreinigung unter die Dusche. Eine kleinere Sauna-Landschaft hat für diesen Zweck meist einen Nassraum, der nicht nur der Vorreinigung dient, sondern auch zur Abkühlung nach der Sauna benutzt wird. Dieser Nassraum ist räumlich vom Umkleideraum getrennt und durch durch eine gut abdichtende Tür oder eine Schleuse zu betreten. Man will schließlich verhindern, daß Wasser oder Wasserdampf in den Umkleideraum eindringt. In diesem Bereich werden häufig auch die Toiletten zu finden sein. In größeren Wellnesseinrichtungen wird der Vorreinungungsraum aber räumlich getrennt sein, vom Bereich zur Abkühlung, da bei der Vorreinigung zur Sauna in den meisten Fällen mit warmen/heißen Wasser geduscht wird. Eine Trennung der beiden Nassräume verhindert, daß die warmen Wasserdämpfe in den Bereich der Abkühlung gelangen, welcher ja nun wirklich nicht warm sein soll.

Außerdem sind im Abkühlungsbereich Schwallduschen, Schläuche mit kaltem Wasser, Kübelduschen und natürlich das Tauchbecken sehr beliebt. Mit diesen äußerst nützlichen Einrichtungen ist aber bei der Vorreinigung nichts anzufangen. Es hebt auch nicht unbedingt die Stimmung der Saunagäste, wenn sich ein Badegast gerade warm abduscht und neben ihm erfolgt eine Abkühlung durch einen Schwall kalten Wassers. Im Nassraum des Abkühlbereich finden Sie auch häufig Fußwärmebecken und Sitzgelegenheiten. Es herrschen gewöhnlich Umgebungstemperaturen zwischen 18 und 20 Grade Celsius. Im Vorreinigungsraum wird es häufig etwas wärmer sein und Sie werden „nur“ abgetrennte Duschkabinen und Waschbecken vorfinden.

Die Reinigung vor der Sauna ist aus hygenischen Gründen unumgänglich. Nachdem Sie sich im Umkleideraum Ihrer Kleidung entledigt haben, nehmen Sie eine ausgiebige Dusche und trocknen sie sich danach gut ab. Es ist nicht ratsam, nass in die Sauna zu gehen, da das Schwitzen sonst unterdrückt wird. Durch das Verdunsten der Flüssigkeit auf Ihrer Haut wird Ihre Haut abgekühlt und das Schwitzen erfolgt verzögert. Wenn Sie vor dem Saunagang kalte Füße haben, ist es auch ratsam im Vorreinigungsraum eine warmes Fußbad zu nehmen. Meist sind dort auch kleine Fusswannen mit einer Möglichkeit zum Sitzen zu finden. So können Sie schön bei einem warmen fußbad den Alltagsstress ablegen und nicht nur aufgewärmt, sondern auch entspannt in die Sauna gehen. Sie sollten die Sauna, wenn möglich, immer entspannt und mit warmen Füßen betreten.

Saunakabine – Saunakammer

Nach der Vorreinigung geht es in die Saunakabine oder Saunakammer. Achten Sie aber auf die „Öffnungszeiten“ der Saunakabine, die durch eine Uhr, oder eine Ampel angezeigt werden. Saunaneulinge machen sich nicht sehr beliebt, wenn Sie während des Aufguss oder während der Lüftungsphase die Saunakabine betreten. Falls es unklar ist, ob Sie die Saunakammer betreten können oder nicht, fragen sie einen der anwesenden Gäste oder das Sauna-Personal. Diese werden Ihnen sicher helfen können. Achten Sie auch darauf, daß Sie die Saunakabine abgetrocknet und mit warmen Füßen betreten. sollte Ihr Körper noch von der Vorreinigung naß sein, dann verdunstet die Flüssigkeit in der Kabine und Ihre Haut kühlt ab. Auf diese Weise werden Sie nicht so stark schwitzen und die Luftfeuchtigkeit in der Saunakammer erhöht sich gleich zu Beginn, was nicht erwünscht ist. Ähnlich verhält es sich mit kalten Füßen. Es dauert einige Zeit, bis sich Ihre Füße in der Saunakabine erwärmt haben und erst dann beginnen Sie zu schwitzen. Tun Sie Ihrer Gesundheit und Ihren Mitmenschen etwas Gutes und nehmen Sie ein Fußbad vor Betreten der Schwitzkammer, bzw. trocken Sie sich gut ab.

Übrigens, die meisten Saunen betritt man nackt, d.h. ohne Badekleidung. Alles andere würde Ihnen mitgeteilt werden. Es spricht aber nichts dagegen, sich ein großes Handtuch um den Körper zu wickeln, oder einen Saunakilt zu tragen. Das ist sogar die empfohlene Vorgehensweise.

Aufheizphase in der Saunakabine

Am Beginn nach Betreten der Saunakammer steht die Aufheizphase. Jetzt ist auch noch Zeit Ihren Platz in der Saunakammer zu wechseln. Da sich die Saunakabine durch die verschieden hohen Bänke in Temperaturzonen einteilt, sollte Sie jene Zone wählen, die Sie vertragen. die unteren Bänke sind kühler, die oberen heißer. Wenn Sie zu Beginn unsicher sind, wählen Sie die unteren Bänke und steigern Sie sich erst beim nächsten Saunagang, wenn Sie ein Gutes Gefühl dabei haben.

Sauna-Ruheraum – Erholung nach dem Schwitzen

Nach der Sauna geht es in den Sauna-Ruheraum. Der Ruheraum ist für manche Saunagäste wichtiger als die Sauna selbst. Nur dort können sie so richtig entspannen und den Stress des Alltags hinter sich lassen. Da der Ruheraum meist beheizt ist, sollten Sie sich aber nach dem Schwitzen gut abkühlen, bevor Sie den Sauna-Ruheraum aufsuchen, damit die gewünschte Wirkung der Sauna auch erreicht wird. In den öffentlichen Saunaanlagen und in größeren Wellness-Einrichtungen gibt es meist sogar mehrere Ruheräume, die Sie sich aber natürlich mit anderen Gästen teilen. Vom Musikzimmer bis hin zum Erholungsraum mit offenem Kamin findet man alles, was Sie sich vorstellen können (und zuweilen auch vieles was Sie sich bis dahin nicht vorstellen konnten). So war ich beim Besuch einer bekannten nahe gelegenen Sauna positiv überrascht, als ich das dort neu eingerichtete Kaminzimmer ausprobierte. In diesem Raum konnte man sich bei leiser Musik auf kuschelweichen Saunaliegen am offen Kaminfeuer erholen. Selten habe ich solch eine Entspannung erlebt, wie in diesem Kaminzimmer.

Aber auch in den eigenen vier Wänden können Sie sich einen Ruheraum herstellen. Wer Platz dazu hat und nicht unbedingt das Wohnzimmer als Ruheraum nach der Sauna verwenden möchte, sollte nur einige kleine Regeln beachten. Machen Sie die Innenwand gemütlich, aber denken Sie an die höhere Luftfeuchtigkeit. Der Fussboden sollte trittsicher und nicht rutschig sein, wenn Sie mit den feuchten Badeschlapfen diesen Raum betreten. Der Raum sollte auf jeden Fall beheizt sein und gut belüftet werden können. Ideal ist dafür auch eine Hallenheizung, die – anders als der Name vermuten lässt – auch in kleineren Räumen für die richtige Temperatur und ein angenehmes Raumklima sorgt. Hallen- oder Infrarotheizungen arbeiten wie die Sonne: Sie geben ihre Wärme erst da ab, wo sie gebraucht wird und nicht schon auf dem Weg dahin. Die so erwärmten Oberflächen geben jedoch Wärmeenergie auch wieder an die Luft ab, so dass ein perfektes Mikroklima aus Luft-und Strahlungswärme entsteht. Die höhere Luftfeuchtigkeit in Ihrem Ruheraum wird auf diese Weise angenehm verringert. Für eine wohlige Atmosphäre ist also gesorgt.

Temperaturbereich in der Saunakabine

In der Saunakammer finden Sie die Saunabänke auf der Sie sitzend, oder wenn es der Platz erlaubt auch liegend verweilen. die Saunabänke selbst sind aus Holz, genauer gesagt, meist aus Abachiholz, oder seltener, auch aus Pappelholz. Diese Holzarten sind sehr weich, haben keine unangenehmen Schiefer und bleiben relativ kühl, weil sie sehr schlechte Wärmeleiter sind.

Eine Saunabank besteht aus mehreren Holzlatten, die immer dazwischen einen Abstand haben. Der Abstand ist wichtig, damit die Luft in der Saunakammer zirkulieren kann. Ist der Abstand zwischen den Holzlatten zu groß, sind die Bänke nicht so bequem, weil die Auflagefläche vom Holz kleiner ist. Sind die Abstände im Holz aber zu klein, kann die Luft in der Saunakabine nicht so gut zirkulieren. Hier müssen Sie auch noch berücksichtigen, dass große Teile der Saunabänke mit den Handtüchern belegt sind und dadurch eine Luftzirkulation unterbunden wird.

Bei der Luftzirkulation steigt die heiße Luft in der Regel über dem Ofen in die Höhe, verteilt sich unter der Decke der Saunakabine, nimmt dort Luftfeuchtigkeit auf und fällt durch die Zwischenräume der Saunabänke wieder zum Boden, weil Sie mit der Feuchtigkeit schwerer geworden ist. Unter der Tür, oder unter dem Ofen ist in den meisten Fällen eine Öffnung, durch die frische Luft nachströmen kann und auf der anderen Seite der Saunakabine, unter den Bänken ist wieder eine Öffnung (meist verstellbar), durch die verbrauchte Luft entweichen kann. Stellen Sie hier den Schieber so ein, dass ausreichender Luftwechsel erfolgt, aber nicht zu viel Wärme verloren geht.

Unterschiedliche Temperaturbereiche durch verschiedenhohe Bänke

Die Ebenen der Saunabänke, fast immer drei an der Zahl, sind in unterschiedlicher Höhe angebracht und schaffen damit fünf Temperaturzonen in der Saunakabine. Außerdem haben so natürlich auch mehr Menschen in der Sauna Platz.

Die unterschiedlichen Temperaturzonen

  • Direkt unter Decke ist die mit ca. 90 bis 100 Grad Celsius heißeste Temperaturzone. Hier wird auch die Temperatur mit dem Thermometer an der Wand gemessen. Das Saunathermometer zeigt also immer das Maximum in der Saunakabine an.
  • Die nächste Zone ist auf der obersten Saunabank mit ca. 80 bis 90 Grad Celsius. Es ist daher logisch, daß Sie sitzend mehr Hitze abbekommen als liegend, weil Sie sitzend den Kopf in der obersten Zone haben.
  • Der nächste Temperaturbereich ist auf der mittleren Bank, mit ca. 60 bis 70 Grad Celsius. Hier ist die am häufigsten genutzte Zone in der Sauna und gerade Saunaneulinge sollten diese Bankreihe wählen, bis sie sicher sind, welche Temperatur ihnen angenehm ist.
  • Der vierte Temperaturbereich (wie sollte es anders sein) auf der untersten Bank mit ca. 50 bis 60 Grad Celsius. Hier ist der Bereich für empfindlichere Menschen. Es sei betont, dass in der Sauna kein Wettbewerb herscht und sich niemand dafür schämen muss, welche Saunaebene er bevorzugt.
  • Der fünfte Temperaturbereich befindet sich mit ca. 40 Grad Celsius am Boden der Saunakabine. Falls Sie zu kalten Füßen neigen, stellen Sie Ihre Füße mit auf die unterste Bankreihe, statt auf den Boden. Das die Füße auf einem Handtuch ruhen, ist aber selbstverständlich.

Sie sehen schon, durch das Auswählen der Saunabank und dadurch, daß Sie liegen oder sitzen können, können Sie sehr schön, den Ihnen angenehmen Temperaturbereich auswählen.

Pavel Losevsky – Fotolia.com

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