Sauna Aufguss & Wirkung

Aufguss in der Sauna

Durch den Sauna Aufguss wird das Schwitzen noch etwas gesteigert

Rund um den Aufguss wird eine große Geheimniskrämerei veranstaltet. Jeder hat seine kleinen Tricks und Kniffe, wie der Saunaaufguss noch besser und noch effektiver gestaltet wird. Vereinfacht gesagt, ist der Sauna-Aufguss aber schlicht das Begießen der heißen Saunasteine mit Wasser. Das Wasser wird dadurch zum Verdampfen gebracht und die Luft in der Saunakammer wird feuchter.

(Nur so nebenbei: Keine Angst – Gute Saunasteine platzen nicht, weil sie aus Lavagestein sind) Der Wasserdampf (im finnischen auch Löyly genannt) steigt in der Saunakammer nach oben und verteilt sich unter der Decke. Nachdem er sich ein wenig abgekühlt hat, sinkt er wieder zu Boden. Jeder der schon einmal einen Sauna-Aufguss miterlebt hat, weiß wovon wir sprechen. Zuerst erreicht der Aufguss die oberen Bänke und etwas zeitverzögert jene, die auf den mittleren und unteren Bänken sitzen.

Wer also nicht sicher ist, wie er den Saunaaufguss verträgt, der sollte sich lieber auf die unteren Bänke setzen, bis er ein Gefühl dafür bekommt, was da auf ihn zukommt. Bis der Aufguss die unteren Bänke erreicht hat, ist er soweit abgekühlt, dass er schon sehr verträglich ist, während er auf den oberen Bänken an der Schmerzgrenze sein kann.

Ein Verwirbeln des Aufgusses ist eigentlich nicht nötig, aber wenn es gemacht wird, wird der Effekt noch gesteigert. Die bewegte Luft wird als noch heißer empfunden, außerdem verwirbelt dieser heiße Wind das schützende Luftpolster, welches sich über unserer Haut gebildet hat. Der Aufguss steigert nicht direkt das Schwitzen in der Sauna. Durch den Aufguss kondensiert das Wasser auf unserer kühleren Haut und das sieht so aus, als ob wir mehr schwitzen würden. Jedoch kann der Körper durch die höhere Luftfeuchtigkeit weniger Schweiß an die Luft abgeben, uns wird heißer und wir werden kurz nach dem Aufguss wahrscheinlich etwas mehr schwitzen, als vorher.

Bei den meisten Varianten der Sauna gehört der Aufguss einfach dazu

Bei einem Aufguss wird Wasser, dem eventuell noch aromatische Öle oder andere Substanzen zugefügt wurden, über einen heißen Stein gegossen. Lavasteine eignen sich besonders gut dafür, weil sie nicht platzen können. Sofort erhöht sich daraufhin durch den aufsteigenden Wasserdampf die Luftfeuchtigkeit stark.

Allerdings ist dieser Effekt nur von kurzer Dauer, deswegen ist es üblich, mehrere Aufgüsse zu machen. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit wird die Hitze intensiver empfunden, je nach Sauna Typ kann dies bis zu einem mehr als tropischen Klima reichen, zum Beispiel in der russischen Banja. Bei der klassischen finnischen Sauna werden Aufgüsse wesentlich sparsamer verwendet, damit die Luftfeuchtigkeit niedrig bleibt.

Der Saunaaufguss ist eine Herausforderung für den menschlichen Organismus, insbesondere für das Herz-Kreislauf-System. Sauna Anfänger sollten deswegen bei einem Aufguss niemals auf den oberen Bänken sitzen, weil es dort am heißesten ist. Am besten nehmen sie ganz unten Platz und testen, wie gut sie dort den Wasserdampf durch den Aufguss vertragen.

Wie immer gilt auch bei Aufgüssen die wichtigste Grundregel für das Saunieren: Wenn es unangenehm wird, sollte die Sauna sofort verlassen werden, denn dieses Empfinden ist ein Warnsignal des Körpers, das unbedingt beachtet werden muss. Die meisten Saunaprofis sind allerdings ausgesprochene Fans von Aufgüssen und empfinden sie als Höhepunkt des Saunabesuches.

In öffentlichen Saunen führt der Bade- oder Saunameister den Aufguss durch. Bevor er das Wasser aufgießt, lässt er meist etwas frische Luft in die Saunakabine. Danach wird der Wasserdampf durch das Wedeln von Handtüchern gleichmäßig im Saunaraum verteilt. Es ist nicht erlaubt, dass die Gäste selbst Wasser auf die heißen Steine gießen. An diese Vorschrift sollte man sich auch schon aus Rücksicht auf andere Saunabesucher immer halten.

Um einen besonderen Wellness-Effekt zu erzielen können dem Aufguss verschiedene Essenzen beigefügt werden. Die Vielfalt der dafür angebotenen Produkte ist sehr groß; es sollten jedoch immer nur Substanzen mit natürlichen oder naturidentischen Aromastoffen verwendet werden. Bei anderen ist nicht auszuschließen, dass die enthaltenen chemischen Inhaltsstoffe eine gesundheitsschädigende Wirkung haben. Besonders beliebt sind Kamille, Latschenkiefer und Eukalyptus als Zusätze für Saunaaufgüsse. Insbesondere in der kalten Jahreszeit werden sie im Wasserdampf als wohltuend für die Atemwege empfunden. Auch Lavendel und Melisse erfreuen sich großer Beliebtheit, diese sehr natürlichen Aromen sind auch für die Sommermonate hervorragend geeignet. Auch Zitronen- und Orangenöl im Aufguss schaffen eine frische Atmosphäre. Hierzulande als sehr exotisch empfunden wird die in der russischen Banja übliche Sitte, dem Saunaaufguss Wodka beizufügen.

Saunaaufguss Zeremonie

Für den Sauna-Aufguss wird eine meist hölzerner Kübel mit ca. 5 Liter Wasser und eine Schöpfkelle aus Holz verwendet.

In öffentlichen Saunen ist es oft üblich, dass ein oder eine Saunameister/in den Aufguss macht. Fragen Sie bitte vorher, bevor Sie beginnen selbst einen Aufguss zu machen. Ob vor dem Aufguss die Tür der Saunakammer geöffnet wird, um etwas frische Luft in die Sauna zu lassen ist regional unterschiedlich. Überall gleich ist jedoch der Umstand, dass während des Saunaaufguss niemand mehr die Sauna betritt oder verlässt, es sei denn er hat gewichtige Gründe, wie plötzlich auftretenden Beschwerden.

Sollte Ihnen während des Aufgusses zu heiß werden, setzen Sie sich auf die niedrigeren Bänke. Während des Aufguss sollte Stille in der Sauna vorherrschen, außer in gewissen Erlebnissaunen, hier sorgt schon der Saunameister für Stimmung.

Beim eigentlichen Aufguss schöpft also der Aufgießer etwas Wasser mit dem Saunalöffel und gießt es über die heißen Saunasteine. Er wartet dann etwas, bis sich der Wasserdampf an der Kabinendecke verteilt hat und gießt dann den zweiten Schöpfer Wasser auf die Steine. Der zweite Schwall Wasserdampf wird sich nun an die Decke der Saunakammer drängen und den Wasserdampf vom ersten Mal etwas nach unten drücken.

Dann folgt eine weiterer dritter Löffel voll Wasser. In manchen Gegenden wird dann gefragt, ob die Saunagäste noch eine vierte Portition möchten (In einer Sauna in Österreich wurde einmal gefragt, ob die Anwesenden eine Damenspende wollen, was ich in diesem Zusammenhand doch recht spaßig fand).

Wacheln oder Wedeln beim Aufguss

Eine beliebte Tradition in vielen Saunen ist das sogenannte Wacheln oder vielerorts auch Wedeln genannt. Ob es notwendig oder sinnvoll ist, lässt sich nicht diskutieren. Manche mögen es, andere hassen es und das es eine Wirkung hat, ist wohl unbestritten. Wenn Sie einen Sauna-Aufguss machen und Sie haben vor zu wacheln, dann fragen Sie bitte alle Anwesenden, ob diese damit einverstanden sind. Dass Sie für das Wacheln ein eigenes trockenes Handtuch oder ein eigenes Wacheltuch mitgebracht haben versteht sich von selbst. Ich werde nie den Aufschrei vergessen, der durch die Reihen ging, als ein Saunagast das nasse, verschwitzte Handtuch, auf dem er gesessen hat in die Hand nahm und Anstalten machte, dieses zum Wacheln zu verwenden. Sowas muss nun wirklich nicht sein.

Beim Wacheln gießen Sie einen Schöpfer Wasser auf die heißen Sauna-Steine, warten, bis sich der Wasserdampf gleichmäßig verteilt hat, gießen einen zweiten Schöpfer nach, um den Wasserdampf etwas tiefer zu drücken und fangen dann an, mit den Handtuch im Kreis knapp unter Decke der Saunakammer zu rotieren. Auf diese Weise wird der Wasserdampf verwirbelt und noch tiefer gedrückt. Die Saunaluft wird als noch heißer empfunden, weil ein Windzug entsteht und auch die Gäste auf den unteren Bänken werden ordentlich etwas zu spüren bekommen. Oft wird danach auch noch direkt über dem jeweiligen Saunagast etwas gewachelt, dabei geht der Wachler von einem Gast zum nächsten. Bitte hören Sie auf, bevor der Saunagast, den Sie gerade bewedeln anfängt zu stöhnen und zu jammern. Viele machen sich eine Spaß daraus, es anderen so richtig zu zeigen. das ist nicht der Sinn der Sauna. Es soll schließlich erholsam und gesund bleiben.

Aromaaufguss in der Sauna

In Österreich (aber auch in anderen eurpäischen Ländern) ist es durchaus üblich dem Aufgusswasser einige Tropfen ätherische Öle (auch Aufgussmittel, oder Saunaduft genannt) beizugeben. Wichtig, das Öl muss für die Sauna geignet sein, sollte also die richtige Konzentration haben. Das Aufgussmittel wird immer dem Wasser beigegeben und nie direkt auf die Steine gegossen, weil es sich sonst entzünden könnte und zumindest Flecken auf den Saunasteinen hinterlässt. In vielen öffentlichen Badeeinrichtungen wird der Saunaduft vom Bademeister direkt in das Wasser geschüttet. In anderen Saunen wiederum haben die Saunagäste ihr eigenes Aufgussmittel mit. Hier empfiehlt es sich direkt beim Aufguss einen Schöpfer Wasser zu entnehmen und den Saunaduft direkt in die Schöpfkelle zu tröpfeln. So bleibt das Wasser unvermischt und die Gäste können mehrere Düfte bei verschiedenen Aufgüssen verwenden.

Das Aufgussöl verdampft mit dem Wasser auf den heißen Saunasteinen und es verbreitet sich ein angenehmer Duft in der Saunakammer. Damit der Duft aber wirklich angenehm bleibt, sollten Sie sparsam mit dem Aufgussmittel umgehen. Ein zuviel wird störend auf Ihre Nase wirken. Auch ein Mischen verschiedener Saunadüfte sollten Sie vermeiden. Fragen Sie vor der Verwendung auch immer die anderen Saunagäste, ob Sie einige Tropfen Saunaduft beim Aufguss haben möchten und ob der mitgebrachte Saunaduft erwünscht ist. Geschmäcker sind sehr oft durchaus verschieden. Auch auf die jeweilige Jahreszeit sollte Rücksicht genommen werden. So sind im Frühling und im Sommer eher fruchtige Düfte beliebt, während im Winter durchaus Nadelhölzer oder Minze erwünscht sind.

Schneeballaufguss in der Sauna

Als ich es das erste Mal erlebte, war ich doch sehr erstaunt. Wir warteten mit unserer Saunarunde vor der Kabine auf das grüne Licht, welches den Einlass ankündigt. Da bemerkte ich einen Badegast, der ein paar Schneebälle vor der Saunakabine stapelte. Ich fragte mich, was das werden sollte und wir witzelten in der Runde, ob er denn eine Schneeballschlacht in der Sauna machen möchte.
Jedoch in der Sauna erlebten wir am eigenen Körper, was ein Schneeball-Aufguss bedeutet! Es war unglaublich, bereits nach wenigen Minuten wechselten die ersten von der oberen Bank auf eine niedrigere Stufe. Gegen Ende des Schwitzvorgangs waren die unteren Bankreihen voll besetzt und deutlich wahrnembares Stöhnen war zu vernehmen. Ja, man kann den Schneeballaufguss auch übertreiben, indem man zu viele Schneebälle auf die heissen Steine legt.

Manche habe es vielleicht auch schon erlebt, dass jemand in der Sauna beim hineingehen einen Schneeball auf die Saunasteine legt und das Ergebnis gespürt. Dieser Schneeballaufguss ist um ein vielfaches intensiver als ein Aufguss mit Wasser.

Beim Aufguss mit Wasser rinnt ein Teil des Wassers ungenutzt zwischen den Steinen durch, weil die Saunasteine gar nicht so viel Wasser in so kurzer Zeit verdampfen können. Der Wasserschwall ist gewöhnlich zu groß für die kurze Zeit, in der er auf die heißen Steine trifft. Selbst wenn der Aufguss sehr langsam gemacht wird, wird das Wasser die Steine sehr schnell entlang rinnen. Die Steine werden sich auch durch das Wasser abkühlen und bei der folgenden Kelle Wasser wird noch weniger verdunsten.

Währenddessen der Schneeball durch das langsame Schmelzen immer nur ein wenig Wasser abgibt, welches sogleich durch die Saunasteine verdampft wird. Die Saunasteine werden durch die darunter liegenden Heizspiralen wieder aufgeheizt. Damit beginnt der eigentliche Aufguss schon zu Beginn an und dauert über einen sehr langen Zeitraum an. Was sehr sanft beginnt, wird aber durch die lange Aufgusszeit und die enorm hohe Luftfeuchtigkeit sehr intensiv.

Um diesen Effekt mit einem händischen Aufguss zu erzielen, müssten Sie die gesamte Zeit beim Saunaofen stehen und ständig tröpfchenweise Aufgießen.

Auch ein Saunaduft kann beim Schneeballaufguss verwendet werden. sie müssen lediglich etwas Sauna-Aufgussmittel auf den Schneeball tröpfeln, um den gewünschten Saunaduft beim Aufguss dabeizuhaben. Statt des Schneeball kann auch Crasheis, oder Eiswürfel verwendet werden.

Besonders wichtig ist aber, dass der Schnee bzw. das Eis unbedingt aus sauberem Wasser besteht. So macht ein Schneeballaufguss nur Sinn, wenn es frisch geschneit hat. Wir haben bereits einmal selbst erlebt, das ein Ahnungsloser Saunagast unwissend verschmutzten Schnee verwendet hat und der Geruch in der Sauna war wirklich unerträglich.

Oft wird der Schneeballaufguss auch mit dem öfteren Einreiben mit Crash-Eis kombiniert. So wird die Haut wieder etwas heruntergekühlt und man verträgt die heisse feuchte Luft etwas besser.

Eis Aufguss in der Sauna

Vielleicht haben Sie schon einmal von einem Eisaufguss in der Sauna gehört und sich gefragt. Eis in der Sauna, was soll denn das bringen? Das Eis schmilzt doch zu Wasser, wo ist denn da der Unterschied zum „normalen“ Aufguss? Außerdem passen Eis und Hitze so gar nicht zusammen.
Die Frage scheint auf den ersten Blick berechtigt, aber eben nur auf den ersten Blick.
Fangen wir von vorne an. Beim Eisaufguss geht es nur um den Aufguss. Der Saunagang gleicht ansonsten dem der gewöhnlichen finnischen Sauna. Betreten der Saunakabine, gemütlich beim langsamen Aufheizen verweilen, bis zum Höhepunkt dem Aufguss. Und hier zeigt sich dann der große Unterschied.

Beim Sogenannten Eis-Aufguss können zwei Dinge anders sein, als beim herkömmlichen Saunaaufguss:

1.    Das erste ist die Anwendung von Eis vor dem Aufguss und beim Abkühlen. In manchen Saunen werden dazu Crash-Eis oder Eiswürfel in der Saunakammer an die Saunagäste gereicht, die sich kurz vor dem Aufguss damit den Körper abreiben. Das fördert die Durchblutung und verstärkt den anschließenden Aufguss-Effekt. In vielen Sauna verlassen die Badegäste dazu auch die Saunakammer, damit die Luft in der Saunakabine trocken bleibt. Das Abreiben mit dem Crash-Eis oder den Eiswürfel erfolgt dann im Freien und die Saunagäste betreten danach wieder die Saunakabine Wir haben das auch schon ausprobiert und es ist erfrischend. Es sollte aber berücksichtigt werden, dass man weniger schwitzt, wenn man sich vor dem Aufguss die Haut mit Eis herunterkühlt.

2. Es wird mit Crash-Eis oder mit Eiswürfel aufgegossen. Das Eis schmilzt sehr langsam auf den heißen Saunasteinen und dadurch können die heißen Steine das dabei entstehende Wasser besser verdampfen. Der Aufguss beginnt milder. Je nach Menge des verwendeten Eises kann der Aufguss aber um einiges intensiver sein, als das Äquvalent mit Wasser. Wir haben bereits beides beim Aufguss erlebt: Es wird schon zu Beginn des Saunagangs das Eis auf die heissen Steine gelegt. In diesem Fall war der Saunagang sehr intensiv und anstrengend. Ein anderes Mal wurde nach der Aufwärmphase zum Zeitpunkt des Aufguss statt mit Wasser, einfach mit Crash Eis ausgegossen. Dieser Aufguss war unserer Meinung nach sanfter und schonender.

Aufguss mit der Eiskugel

Eine weitere Besonderheit bei der zweiten Variante ist der Aufguss mit der Eiskugel. Hier wird das Crash-Eis in eine Form aus Holz gepresst. Die Form besteht aus zwei hölzernen Habkugeln, welche dann in der Hand etwas gedreht werden. Dabei entsteht durch den Druck im Inneren eine schönel Kugel aus Eis. Diese Eiskugel wird dann auf den Saunaofen gelegt. Ansonsten bleibt der Eisaufguss der gleiche Vorgang. Ein besonders nettes Feature ist es, dass die Holzform im Inneren einen kleinen Dorn aus Holz hat. An dieser Stelle bleibt in der Eiskugel eine kleine Vertiefung.
In diese Vertiefung kann man etwas Aufgussmittel gießen. Die Kugel wird auf den heißen Saunasteinen langsam schmelzen und als krönender Abschluß landet das Aufgussmittel auf den Steinen und erzeugt beim Verdampfen einen guten Duft in der Saunakabine.

Honig-Aufguss in der Sauna

In vielen Saunen Österreichs ist derzeit der Honig-Aufguss in Mode. Hier wird jedoch nicht wie man wegen des Namens vermuten könnte, mit Honig aufgegossen. Nein, lediglich den Körper reibt man sich vor dem Aufguss mit Honig ein. Der gesamte Prozess funktioniert wie folgt: Man setzt sich in die Saunakammer und wärmt den Körper vor. Durch das Vorschwitzen wird der Korper (insbesondere die Poren der Haut) sehr gut gereinigt und aufnahmefähig gemacht. Dann werden in der Saunakammer vom Saunameister kleine Schüsselchen mit Honig gereicht, den man sich auf die Haut streicht. Die Haare und die Stirn werden dabei ausgelassen. Durch die Wärme wird der Honig sehr flüssig und lässt sich gut auf der Haut verteilen, bzw. zieht auch gut in die Haut ein.

Der Honig wirkt auf und in der Haut pflegend und Hautreinigend, außerdem duftet er gut. Jetzt wird aufgegossen und als Aufgussmittel kommen eher fruchtige Saunaöle zur Anwendung, weil sie mit dem duftenden Honig besonders gut harmonieren. Durch den Aufguss und das Schwitzen, wird der Honig von selbst wieder fast ganz von der Haut entfernt. Die Dusche nach dem Saunabaden tut ihr übriges dazu und übrig bleibt die glatte und geschmeidige Haut. Wichtig beim Honig-Aufguss ist es ein genügend großes Handtuch dabei zu haben, da der Honig sonst die Saunabänke verkleben würde. Achten Sie auch darauf, dass Sie sich immer auf die gleiche Seite des Saunatuchs setzen, wenn Sie einen Honigaufguss machen, das Holz der Saunakabine wird es Ihnen danken. Im Handel werden mittlerweile auch schon spezielle Honigpasten für diese Art Aufguss angeboten. Ob Sie eine Honigpaste vorziehen, oder lieber auf das Original zurückgreifen, überlassen wir Ihnen. Probieren Sie es einfach aus.

Salz-Aufguss in der Sauna

Beim sogenannten Salz-Aufguss könnte man annehmen, dass mit Salz bzw. Salzwasser aufgegossen wird. Soll doch eine mit Salz angereicherte Luft gut für Allergiker und Astmathiker sein. Auch bei der mit Salz angereicherten Seeluft ist die Wirksamkeit bekannt.

Das funktioniert jedoch in der Sauna nicht. Die Seeluft wird durch Salzverwirbelung mit Salz angereichert. Eine Verdunstung von Salzwasser bewirkt jedoch keine Anreicherung der Luft mit Salz. Es würde nur das Wasser verdampfen, das Salz würde als Kristall übrig bleiben.
Daher wird auch beim Salz-Aufguss nicht mit Salzwasser aufgegossen, sondern man reibt sich den Körper vor dem Aufguss mit Salz ein. Dazu wird dazu grobkörniges Mineralsalz verwendet.

Der Ablauf des Salz Aufguss

Das Saunabad mit Salzaufguss beginnt wie immer. Sie betreten die Saunakabine, legen oder setzen sich auf ein Handtuch und genißen die Aufheizphase bis es Zeit ist für den Aufguss. Sie haben aber eine kleine Schale mit Salz mit, oder es wird kurz vor dem Aufguss das Salz durch einen Saunameister ausgegeben. Wichtig ist es, dass die Aufwärmzeit so lange dauert, bis Sie wirklich schwitzen. Auf der trockenen Haut bleibt das Salz nicht haften, es wird wirkungslos zu Boden rieseln. Direkt vor dem Aufguss reiben Sie sich nun den Körper mit dem Salz ein. Das Salz wirkt zusätzlich schweißtreibend und desinfiziert sehr gut, es ergibt sich auch ein leichter Peeling-Effekt.

Anschließend erfolgt der gewohnte Aufguss. Durch den Schweiß wird das meiste Salz wieder vom Körüer heruntergespült. Es ist daher wichtig, ein ausreichend großes Handtuch mitzuhaben. Das Handtuch wird das Salz auffangen und Sie sollten das Handtuch nach der Sauna waschen.
Nach dem Aufguss verlassen Sie die Saunakabine und duschen das restliche Salz vom Körper.

Info zum Salzaufguss

Beim Einreiben des Körpers werden der Kopf und der Genitalbereich ausgelassen. Auch etwaige Wunden sollten nicht mit Salz eingerieben werden, aber mit offenen Wunden ist ein Saunagang sowieso mit Vorsicht zu genießen. Ein Salz-Aufguss wird oft im Dampfbad oder Hamam angeboten, da es hier nicht so kritisch ist, wenn etwas Salz auf den Boden oder die Bänke rieselt.
In der Saunakammer aus Holz, möchte man das ja eher vermeiden, daher verlassen in vielen Wellnessoasen die Saunagäste kurz vor dem Aufguss die Saunakammer, reiben sich den Körper mit Salz ein und betreten die Kabine erst nach dem Einreiben wieder.

Wenn Sie einen Salzaufguss zu Hause durchführen möchten, verwenden Sie jodfreies Salz (Jod kann auch über die Haut aufgenommen werden). Außerdem sollte die Salzmischung feine und grobe Körner beinhalten, um ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Massage und Peeling zu bekommen.
Beachten Sie, dass ein Salzaufguss intensiver und anstrengender ist, als ein herkömmlicher Aufguss. Durch das Abreiben werden Sie mehr schwitzen und auch die Hitze in der Saunakabine mehr spüren als sonst. Wählen Sie eventuell eine Bankreihe niedriger, also sonst.

Es gibt auch Mischungen, bei denen Öl oder Honig dem Salz beigemengt wird. Diese Masse haftet besser am Körper. Das bietet sich vor allem für Personen an, die weniger Schwitzen.

Hintergrund des Salzaufguss

Das Salz für einen leichten und angenehmen Peeling Effekt auf Ihrer Haut. Außerdem wird die Durchblutung angeregt. Ihre Haut fühlt sich nach einem Salzaufguss wunderbar zart und geschmeidig an.

Wenikaufguss in der Sauna

Ätherische Ölzusätze sind in der finnischen Sauna und im russischen Banja kaum üblich. Hier wird entweder nur mit Wasser oder mit wohltuendem Birkenwasser aufgegossen. Zu diesem Zweck werden die Birkenbüschel, die zum abschlagen der Haut gebraucht werden, eingeweicht. Beim Wenikaufguss wird mit einem Bündel Birken das Aufgusswasser auf die Saunasteine verteilt. Das Aroma der Birkenblätter entfaltet sich dabei und verbreitet außerdem den typischen Birken-Geruch. Kombiniert wird der Birken Aufguss gerne mit Quasten. 

Hintergrund des Wenikaufguss

Das Wort Wenik stammt aus der russischen Sprache und bedeutet so viel wie Birkenreisig. Der Birkensud, mit dem die heißen Steine begossen werden, wurde direkt vor Ort aus dem Wenik gewonnen. Das einmalige Aroma der Birke ist natürlich, klassisch und wirkt sich außerdem gesund auf den Körper aus.

Vor der Verwendung müssen die Wenik-Bündel eingeweicht werden, damit sie geschmeidiger werden. Der Birkensud wird dann für den Aufguss verwendet. Es kann darüber hinaus auch Birken-Konzentrat hinzugefügt werden. Somit wird das Aroma des Wenikaufgusses verstärkt. Das Abschlagen des Körpers mit der Birkenrute fördert die Durchblutung und regt außerdem den Kreislauf an. Es kann ganz einfach am eigenen Körper durchgeführt werden. Noch entspannender gestaltet es sich aber, wenn die Sauna-Besucher sich gegenseitig abschlagen. Die Bewegungen des Weniks sorgen für eine bessere Verwirbelung der Luftschichten innerhalb der Sauna. Somit haben diese auch einen Einfluss auf die Innenraum-Temperatur der Sauna.

Eichenwenik, was ist das?

Hierbei wird der Sauna-Aufguss mit Eichenquast und dem daraus gewonnenen Sud der ätherischen Öle der Eiche abgehalten. Da dieser Aufguss sehr natürlich ist, könnte man ihn sogar trinken. Der Eichenquast wird im Frühling geerntet und dann mit einem speziellen Verfahren getrocknet. Durch dieses bestimmte Verfahren werden die ätherischen Öle der Eiche gespeichert. Bei Eichenwenik sollte die Temperatur in der Sauna zwischen 70 und 90 °C liegen. Nur so kann der optimale Effekt erzielt werden. Das Wasser mit der Eichenquaste muss über den Saunasteinen verteilt werden. Anschließend wird der Wasserdampf Durch sanftes Wacheln mit einem Saunatuch verteilt. Um ein intensiveres Dufterlebnis zu erzielen, sollte die Eichenquast selbst gewedelt werden. Durch das sanfte abschlagen mit dem Eichenquast werden Verspannungen gelöst, Schmerzen gelindert und die Muskeln entspannen.

Da sich das Aroma in der Regel beruhigend auf unseren Organismus auswirkt, kann man während diesem Ritual einfach mal zur Ruhe kommen und die Seele baumeln lassen. Gerade nach einen stressigen Arbeitstag könnte ein Saunabesuch genau das Richtige sein, um abschalten zu können. Nicht nur der gesundheitliche Aspekt, sondern auch der Wohlfühlgedanke, macht den Wenikaufguss so beliebt.

Saunaaufguss mit der Gießkanne

Der Aufguss mit der Gießkanne in der Sauna ist wohl eher etwas für Hartgesottene, denn mit keiner anderen Methode schafft man es derart viel Wasserdampf in so kurzer Zeit in die Luft zu bringen. Normalerweise wird ja in der Saunakammer mit einer Schöpfkelle aufgegossen. Die Wassermenge, die dabei in die Schöpfkelle passt ist relativ gering. Durch den Schwall, der auf die Steine geschüttet wird, rinnt auch relativ viel Wasser an den heißen Saunasteinen durch auf den Boden. Es werden auch immer nur einige der Steine durch das Wasser befeuchtet. Anders mit der Gießkanne. Durch den Gießkanneneffekt (der durch die feinen Löcher am Auslaufende der Kanne entsteht) kommt das Wasser größflächiger auf die heißen Saunasteine.

Dadurch wird auf einmal viel mehr Wasser verdunstet, es rinnt auch viel weniger Wasser durch die Steine durch. Durch leichtes Schwenken der Gießkanne schaffen Sie es, alle Saunasteine zu erreichen und innerhalb kürzester Zeit eine enorme Menge an Wasser zu verdunsten und eine riesige Menge an Wasserdampf zu erzeugen. Der Effekt ist gewaltig und daher wird der Gießkannen-Aufguss in manchen Saunen bei offener Tür gemacht, um die Wirkung etwas zu mildern und ein wenige frische Luft ins Innere der Saunakammer zu lassen. Wenn Sie den Effekt noch verstärken möchten, dann geben Sie etwas Aufgussmittel in die Gießkanne. Dieses verdunstet dann gleichmäßig mit und steigert die Wirkung des Aufgusses noch weiter.

Foto: Áment Gellért – Fotolia.com

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