Sauna und Hautalterung

Schöne Haut durch Sauna

Ist die Sauna gut für Ihre Haut?

Wer schön sein will, muss leiden? Nicht zwangsläufig. Wer schön sein will, darf auch gerne genießen – in der Sauna beispielsweise. Regelmäßiges Saunieren soll sich positiv auf unsere Haut auswirken. Hierüber gibt es diverse wissenschaftliche Erkenntnisse – und somit klare Antworten auf häufige Fragen.

Regelmäßige Saunabesuche sind in vielerlei Hinsicht gut für die Haut. Saunieren wirkt sich nachweislich positiv auf die Psyche aus – und seelische Entspannung kommt unserem Hautzustand zugute.

Während der Körper in der Sauna zur Ruhe kommt, arbeitet die Haut auf Hochtouren. Die Hitze regt die Durchblutung an. Hautporen öffnen sich und Schweiß tritt aus.

Schwitzen als Reinigung

Das Schwitzen ist eine Art Reinigungsprozess – der Schweiß spült überschüssigen Talg und Giftstoffe aus der Haut. Abgestorbene Hautzellen lösen sich. Daher ist die Sauna auch bei Akne zu empfehlen.

Das Wechselduschen nach dem Saunagang trainiert die Gefäße, was sich ebenfalls positiv auf den Hautzustand auswirkt. Während des Schwitzvorgangs dehnen sich die Blutgefäße aus. Der Blutdruck sinkt. Beim anschließenden Abkühlen ziehen sich die Gefäße zusammen und der Blutdruck steigt. Der Temperaturwechsel wirkt erfrischend und erhöht gleichzeitig die Spannkraft der Haut.

Forscher der Universitätsklinik Jena fanden heraus, dass regelmäßiges Saunieren die Barrierefunktion der Haut stärkt. Die verbesserte Durchblutung verzögert das Austrocknen der Haut und reguliert den Fettgehalt der Epidermis. Zudem wird die Neubildung von Hautzellen angeregt, was die Haut sichtbar straffer erscheinen lässt.

Bringt Sauna etwas gegen Falten?

Eine US-Studie gibt Hinweise darauf, dass regelmäßige Saunagänge einen gewissen Anti-Aging-Effekt hervorrufen. Dies lässt sich damit begründen, dass die Hitze der Sauna den Zellerneuerungsprozess der Haut ankurbelt und den Abtransport von Schlackenstoffen fördert. Die Haut kann mehr Feuchtigkeit speichern. Sie wird aufnahmefähiger für pflegende Stoffe – und eine gesunde und optimal versorgte Haut altert langsamer.

Weiterhin regt der Saunagang die Durchblutung an. Die Haut wird mit Sauerstoff versorgt – sie zeigt sich rosig und frisch. Auch die Kollagenproduktion wird durch die Hitze stimuliert. Und Kollagen hält die Haut elastisch.

Trotz all der Vorzüge: Wunder sollten Sie nicht erwarten. Bestehende Falten verschwinden durch das Saunieren nicht. Mit einer Kombination aus regelmäßigen Saunagängen, einer gesunden Lebensweise und einer optimal versorgten Haut lässt sich der Hautalterungsprozess jedoch verlangsamen.

Was ist mit trockener und empfindlicher Haut?

Menschen mit trockener und empfindlicher Haut müssen auf regelmäßige Saunabesuche nicht verzichten. Die Studie der Universitätsklinik Jena macht deutlich, dass auch trockene Hautzustände von den Saunagängen profitieren. Trockene Haut produziert weniger Talg als normale Haut, wird aber in der Sauna ebenso durchblutet und trainiert.

Bei extrem trockener und empfindlicher Haut raten Experten dazu, eine Stunde vor dem Saunabesuch eine reichhaltige Pflegecreme aufzutragen und die empfindlichen Hautstellen während des Saunagangs mit einem feuchten Tuch zu schützen.

Nach der Sauna braucht trockene Haut eine Extraportion Pflege. Verwenden Sie Produkte, die speziell auf Ihre Hautbedürfnisse abgestimmt sind. Pflegeserien für Babys werden diesen Anforderungen gerecht. Weiterhin hilft Sheabutter, die Schutzfunktion trockener Haut zu stabilisieren. Tragen Sie das Produkt auf die noch warme Haut auf. Wichtig: Falls Sie zu empfindlicher Haut neigen, sollten Sie ausschließlich Pflegeprodukte verwenden, die frei von Farbstoffen und Konservierungsmitteln sind.

Was, wenn die Haut allergisch auf vieles reagiert?

Menschen mit allergischer Haut können ebenfalls von Saunabesuchen profitieren. Viele Allergie- und Neurodermitis Patienten berichten von positiven und wohltuenden Effekten auf die Haut. Allerdings lassen sich diese Ergebnisse nicht pauschalisieren. Es ist ebenso möglich, dass sich das Krankheitsbild durch den Saunagang verschlechtert.

Wichtig ist, die Auslöser akuter Krankheitsschübe zu kennen und zu berücksichtigen. Während eines akuten Allergieschubs ist von einem Gang in die Sauna generell abzuraten – die Hitze kann bestehende Entzündung verstärken. Falls Sie unter allergischer Haut bzw. Neurodermitis leiden, besprechen Sie vorab mit Ihrem Hautarzt, ob ein Saunabesuch sinnvoll ist und was Sie beachten sollten.

Auch was das Thema Aufguss betrifft, ist bei Allergiepatienten Vorsicht geboten. Die enthaltenen Duftstoffe können einen Schub auslösen. In diesen Fällen sind Biosaunen eine verträgliche Alternative, da auf Aufgüsse verzichtet wird.

Wie viel Sauna ist gut für die Haut?

Experten empfehlen einen Besuch pro Woche mit bis zu drei Saunagängen, um positive Effekte auf die Gesundheit zu erzielen. Falls Sie die Sauna zweimal wöchentlich besuchen, reichen zwei Gänge aus. Bei täglichen Schwitzbädern ist ein Durchgang empfehlenswert. Letztendlich entscheidet Ihr persönliches Wohlbefinden. Wichtig ist, dass Sie sich in der Sauna wohlfühlen. Danach sollten sich die individuellen Sauna-Gewohnheiten richten.

Trocknet die finnische Sauna die Haut aus bzw. ist die Biosauna besser?

Sauna fördert die Durchblutung und verbessert die Fähigkeit der Haut, Fett und Feuchtigkeit zu speichern – egal, für welche Art von Sauna Sie sich entscheiden. Zwar verliert die Haut während des Schwitzvorgangs Fett, normale Haut gleicht das aber schnell wieder aus. Die Befürchtung, dass die finnische Sauna die Haut austrocknet, ist somit unbegründet.

Achten Sie jedoch darauf, dass Sie während des Saunabesuches ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen – trocknet der Körper von innen aus, trocknet auch die Haut aus.

Ob finnische Sauna oder Biosauna ist letztendlich eine Frage des Geschmacks. Die finnische Variante zeichnet sich durch hohe Temperaturen und eine geringe Luftfeuchtigkeit aus. Falls Sie das Gefühl haben, dass diese Kombination Ihnen bzw. Ihrer Haut nicht guttut, kann die sanftere Biosauna eine Alternative sein. Die Temperatur ist hier generell niedriger und die Luftfeuchtigkeit höher.

Vor der Sauna oder nach der Sauna mit Duschgel/Seife waschen. Was ist besser für die Haut?

Vor dem ersten Saunagang sollten Sie Ihren Körper ausgiebig mit einem Duschgel bzw. mit Seife abduschen. Die Dusche spült den Film aus Hautschüppchen, Schweiß und Fett von der Haut. Sie kommen anschließend besser ins Schwitzen. Trocknen Sie sich nach dem Duschen gründlich ab, bevor Sie die Saunakabine betreten. Nur trockene Haut schwitzt richtig.

Nach dem letzten Saunagang sollten Sie auf Duschgel und Seife verzichten. Der Körper reinigt sich während des Schwitzbads selbst. Weiterhin wird der Säureschutzmantel der Haut gestärkt – eine gesunde Haut braucht somit keine weiteren Pflegemaßnahmen. Wer auf Duschgel dennoch nicht verzichten möchte, sollte pH-neutrale Produkte verwenden, um den Säureschutzmantel der Haut nicht anzugreifen.

Hautcreme nach der Sauna?

Ob Sie nach der Sauna eine Hautcreme verwenden sollten, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dies ist zum einen von Ihrer Hautbeschaffenheit und zum anderen von Ihrer persönlichen Vorliebe abhängig. Richtig ist, was sich gut anfühlt.

Menschen mit normaler bis fettiger Haut können im Regelfall auf Hautcreme nach der Sauna verzichten. Stellt sich während bzw. nach des Saunagangs ein Spannungsgefühl ein, rät der Deutsche Wellness Verband zu einer Hautrückfettung. Die Hautcreme sollte pH-neutral sein. Trockene Hautzustände profitieren von einer Wasser-in-Öl-Emulsion. Die Mittel werden erst dann aufgetragen, wenn der Körper nicht mehr schwitzt – bestenfalls eine halbe Stunde nach dem letzten Saunagang.

Beobachten Sie das Verhalten Ihrer Haut während und nach der Sauna. Auf diese Weise stellen Sie schnell fest, ob ein zusätzliches Pflegeprodukt erforderlich ist. Im Regelfall können Sie auf den natürlichen Effekt der Sauna vertrauen. Falls Sie sich unsicher sind, setzten Sie sich vorab mit einem Dermatologen in Verbindung. Er weiß, was Ihrer Haut nach der Sauna dient und was nicht.

Was bringen Peelings?

Peelings können die positiven Effekte der Sauna verstärken. Nachdem sich die Poren der Haut durch die Hitze geöffnet haben, wird ein grobkörniges Peeling auf dem Körper verteilt und einmassiert. Sinn der Sache ist, Schmutz und Hautschüppchen abzurubbeln und Platz für neue Hautzellen zu schaffen. Die Haut zeigt sich im Anschluss weich und geschmeidig.

Durch die Stimulation werden Reize von der obersten zur untersten Hautschicht weitergegeben, um die Zellerneuerung anzukurbeln. Die Durchblutung wird angeregt und der Lymphfluss gefördert.

Vorsicht: Eine zu häufige Anwendung kann zu Hautirritationen führen. Damit sich die Haut ausreichend regenerieren kann, sollte das Peeling nach dem Saunagang nicht häufiger als einmal pro Woche angewendet werden.

Fazit

Mit regelmäßigen Saunabesuchen helfen Sie Ihrer Haut, Feuchtigkeit und Fett besser zu speichern. Die Wärme fördert die Durchblutung und lässt die Haut rosiger und straffer erscheinen. Durch das Schwitzen wird die Haut tief gereinigt und die Neubildung der Zellen gestärkt. So lässt sich auch der Anti-Aging-Effekt erklären, den die regelmäßigen Schwitzbäder mit sich bringen.

Ganz aufhalten können wir die Hautalterung nicht – aber durch regelmäßige Saunabesuche können wir den Prozess verlangsamen und Haut und Seele etwas Gutes tun.

Quellen

pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18525205/
idw-online.de/de/news148087

Foto: Depositphotos.com – AllaSerebrina

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