Solebad Wirkung

Entspannendes Solebad

Mit Salz heilen und entspannen

Schon in der griechischen Antike war die heilende Wirkung des „weißen Goldes“ auf den Körper bekannt. Die alten Ägypter reinigten ihre Wunden mit Salz und über die Jahrhunderte war es ein unentbehrliches Konservierungsmittel. Heutzutage ist das Solebad ein wichtiger und effektiver Bestandteil therapeutischer Maßnahmen gegen Erkrankungen der Haut, Allergien, Stoffwechselstörungen, Erkältungen und Nieren- und Harnblasenschwächen. Es hilft bei Verdauungsproblemen und Schlaflosigkeit. Verspannungen lösen sich und verhelfen jedem Anwender zu einem wohligen Befinden. Nebenbei glättet es die Haut und gibt ihr Spannkraft zurück.

Thermen und Kurbäder bieten heutzutage zahlreiche Möglichkeiten, in den Genuss eines Solebads zu kommen. Manchmal wird dem Solewasser auch Öl oder Moorschlamm beigegeben, um die gesundheitsfördernde Wirkung weiter zu verstärken.

Was ist ein Solebad?

Sole werden natürliche Salzwasserquellen genannt, die einen Salzgehalt von mindestens 1,5 Prozent haben. Das Wasser kann auch künstlich durch Steinsalz oder durch Salze des Toten Meeres angereichert werden.

Ein Solebad, also ein Bad in einem mit Salz angereichertem Wasser, kann einen Salzgehalt von bis zu 6 Prozent haben. Einem Liter Wasser werden dabei mindestens 14 Gramm Salz beigemengt. Je höher der Salzgehalt ist, desto mehr entfaltet ein solches Bad seine Wirkung.

Spezielle Bäder mit bis zu 15 Prozent Salzgehalt kennt man als Schwebebäder oder auch als „Floating“. Der Name weist auf den verstärkten Auftrieb hin, den der Körper aufgrund des hohen Salzgehalts erfährt. Der Salzanteil kann auch auf 28 Prozent gesteigert werden und entspricht dann ungefähr jenem, den das Tote Meer hat.
Zur Benutzung wird das Salzwasser aus dem Erdinneren über Pumpen an den Einsatzort gefördert. Oft fließt es direkt in die Becken der Anbieter und hat schon die richtige Temperatur, um nicht mehr erhitzt werden zu müssen.

Welche heilenden Eigenschaften sagt man diesen Bädern nach?

Besonders bei diversen Hautproblemen entfaltet ein Solebad seine desinfizierende Wirkung. In Kombination mit UV-Licht lindert es die Beschwerden von Neurodermitis, Schuppenflechte und Akne, indem der Haut Giftstoffe entzogen werden. Gleichzeitig nimmt der Körper über die Haut wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente des Salzes auf. Da Badewasser und Körper einen annähernd gleichen Salzgehalt haben, spricht man in diesem Fall von einem sogenannten „osmotischen Austausch“.
Die aufsteigenden Dämpfe wirken antibakteriell auf die oberen Atemwege und bekämpfen Bronchitis und Asthma. Auch Rheumaschmerzen nehmen ab und erhöhen das allgemeine Wohlbefinden. Im Rahmen einer Trinkkur wirken die Salzkristalle im Körperinneren direkt entzündungshemmend auf die Organe.
Überzeugte Anwender glauben sogar an eine positive Wirkung gegen Augenleiden, Krebserkrankungen und Schwermetallvergiftungen. Allerdings ist die heilende Kraft in diesen Fällen nicht wissenschaftlich belegt.
Durch ihre beruhigenden Eigenschaften eignen sich Solebäder auch gut bei Schlafstörungen oder im Rahmen psychischer Therapien, um Ängste abzubauen und posttraumatischen Belastungsstörungen entgegenzuwirken.

Ist diese Form von Bad gesund?

Wissenschaftler haben mehrfach bestätigt, dass ein Solebad in vielfacher Hinsicht förderlich für die Gesundheit ist und das Immunsystem stärkt. Unbestreitbar ist seine entzündungshemmende und reinigende Wirkung. Die Durchblutung von Muskeln und Gelenken wird gefördert. Das Anregen der Schweißbildung führt durch Erweiterung der Gefäße zur Entwässerung des Körpers. Durch den dank des Salzgehalts verstärkten Auftrieb im Wasser lassen sich Bewegungstherapien leichter durchführen, ohne die Gelenke zu belasten. Gerade für Menschen mit Problemen der Bandscheibe ist dies besonders vorteilhaft. Es sollte aber beachtet werden, dass in seltenen Fällen Nebenwirkungen beim Solebad auftreten können.

Wie lange darf ich im Bad bleiben?

Über längere Zeit belastet ein Solebad den Kreislauf und das Chlorid im Salz kann zu Hautreizungen führen. Daher sollten Sie nicht länger als 20 bis 30 Minuten darin verbringen. Eine anschließende Ruhephase von einer halben Stunde ist zu empfehlen, damit die eingesetzte Entspannung den gesamten Körper erfassen kann. Wöchentlich sind maximal zwei Solebäder anzuraten. Die Bäder können sich auf einen Zeitraum von einem Monat oder länger erstrecken, so stärken Sie Ihr Immunsystem vor allem in der kalten Jahreszeit. Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Schwäche sollten sich vorab mit ihrem Arzt beraten.

Welche Unterschiede bestehen zur Therme bzw. zum Mineralbad?

Thermalwasser, das meist Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Kalzium, Jod und Kohlendioxid enthält, hat beim Austreten aus der Quelle mindestens 20 Grad Celsius. Ab 14 Gramm Salzgehalt pro einem Liter Wasser gilt es als Sole. Das entspricht fast 1,5 Prozent. Solebäder beziehen ihr Solewasser nicht zwingend aus einer natürlichen Quelle, sondern können es auch selbst herstellen.
Viele Thermal- und Mineralbäder bieten neben reinem Thermalwasser auch mit Salz angereicherte Solebäder an.

Solebad für Zuhause

Wenn Sie sich den Weg zur Therme oder ins Wellnesshotel sparen wollen, können Sie sich die heilenden Kräfte eines Solebads auch nach Hause holen. Dazu benötigen Sie grobes oder feines Badesalz. Letzteres hat eine höhere Löslichkeit. Für ein Vollbad schütten Sie ein Kilogramm davon ins Wasser, bis der Boden der Wanne vollständig damit bedeckt ist. Das Wasser sollte eine Temperatur von etwa 37 Grad Celsius, also ähnlich der menschlichen Körpertemperatur, haben. Dadurch verbraucht der Körper keine zusätzliche Energie für den Temperaturausgleich. Nach 30 bis 45 Minuten hat sich das Salz vollständig aufgelöst und Sie können die Wanne volllaufen lassen. Alternativ zum Meersalz lässt sich auch Kochsalz verwenden. Da dieses aber eine geringere Löslichkeit besitzt, sollte es vorbereitend in kochendem Wasser gelöst werden. Um den erwünschten therapeutischen Nutzen zu erhalten, sollten keine sonstigen Badezusätze verwendet werden.
Nach dem Baden greifen Sie nicht gleich zum Handtuch, sondern lassen das Salzwasser am besten mindestens eine halbe Stunde auf Ihrer Haut trocknen. Wichtig ist schließlich, Ihre Haut noch mit ausreichend Feuchtigkeit in Form eines hochwertigen Körperöls zu versorgen. Um auch den Flüssigkeitsverlust in Ihrem Körperinneren auszugleichen, trinken Sie am besten ein großes Glas stilles Wasser.

Fazit

Seit Eröffnung des ersten deutschen Solebads in Bad Salzelmen im Jahr 1802 wird die gesundheitsfördernde Wirkung des Salzes genutzt, um Beschwerden zu lindern und Stress abzubauen. Ob beim Besuch im Wellness-Center, während eines Tages in der Mineraltherme oder gar im Rahmen eines mehrwöchigen Kuraufenthalts – ein Solebad kombiniert auf wirksame Weise gesundheitsfördernde Effekte mit entspanntem Wohlbefinden und trägt zur Erholung des gesamten Körpers bei.

Foto: Depositphotos.com – lucidwaters

TOP