Brustvergrößerungen zählen zu den häufigsten Schönheitsoperationen. Nach dem Eingriff sind Frauen oftmals verunsichert und fragen sich, ab wann sie mit den Implantaten wieder die Sauna genießen dürfen. Können die Implantate durch die hohen Temperaturen Schaden nehmen oder gar schmelzen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Brustimplantate und Sauna finden Sie in folgendem Ratgeber.
Gibt es Risiken von Brustimplantaten in der Sauna?
Brustimplantate bestehen aus Silikon, also aus Kunststoff – und Kunststoffe sind hitzeempfindlich und schmelzen je nach Kunststoffart bereits bei 80 Grad Celsius. Solche Temperaturen werden in der Sauna schnell erreicht, dennoch besteht keine Gefahr, dass die Brustimplantate reißen oder schmelzen.
Denn: Auch wenn die Außentemperatur 80 Grad oder mehr beträgt, herrscht im Inneren des Körpers eine konstante Temperatur von 37 Grad. Der Körper verfügt nämlich über ein ausgeklügeltes System, das ihn vor Hitze bewahrt, unter anderem durch die Produktion von Schweiß.
Darüber hinaus sind die Brustimplantate der Hitze nicht direkt ausgesetzt, sondern werden vom Körpergewebe geschützt.
Auch mit Brustimplantaten können Sie also risikofrei in die Sauna gehen – vorausgesetzt, der Eingriff liegt mehrere Monate zurück. Am besten holen Sie vor Ihrem ersten Saunagang das Einverständnis des behandelnden Arztes ein, denn je nachdem, wie weit die Wundheilung bereits fortgeschritten ist, kann es sinnvoll sein, mit der Sauna noch etwas länger zu warten.
Und zwar aus einem guten Grund: In der Sauna schwitzen wir verstärkt, und Schweiß enthält viele Bakterien und Viren. Im Brustbereich bildet sich besonders viel Schweiß, und das Risiko, dass Krankheitserreger über die OP-Wunde in den Körper gelangen, ist hoch. Um einer Infektion vorzubeugen, sollten Sie daher nur in die Sauna gehen, wenn die Wundheilung vollständig abgeschlossen ist – was in der Regel nach drei Monaten der Fall ist.
Muss ich Vorsichtsmaßnahmen beim Saunieren mit Brustimplantaten treffen?
Sofern Ihr Arzt grünes Licht für den Saunabesuch gegeben hat, müssen Sie keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Auch dann, wenn der Arzt Ihnen erlaubt hat, in die Sauna zu gehen, sollten Sie jedoch auf Ihren Körper hören.
Beginnt die Narbe zu jucken oder fühlt sie sich anderweitig gereizt an, unterbrechen Sie den Saunagang und waschen Sie den Schweiß gründlich von der Brust. Außerdem gilt: Wenn Sie üblicherweise nach der Sauna gerne eine Runde schwimmen, sollten Sie auch darauf vorerst verzichten, denn bei den Schwimmbewegungen wird großer Druck auf den Brustbereich ausgeübt. Dieser Druck kann dazu führen, dass die Narben aufreißen oder nicht gut verheilen und wulstig werden.
Erfahrungsberichte von Frauen mit Brustimplantaten in der Sauna
Die meisten Frauen mit Brustimplantaten haben keine negativen Erfahrungen beim Saunieren gemacht, solange sie die Empfehlungen ihres Arztes berücksichtigt haben. Insgesamt hat die Sauna einen positiven Einfluss auf Körper und Seele, was letztlich auch die Wundheilung fördern kann. So trägt ein Aufenthalt in der Sauna zur Entspannung bei, und regelmäßiges Saunieren kann das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gefäßerkrankungen senken.
Ärztliche Empfehlungen
Manche Ärzte empfehlen, nach dem Einsetzen der Brustimplantate sechs bis acht Wochen mit der Sauna zu pausieren. Besser sind jedoch drei Monate, denn: Die hohen Temperaturen in der Sauna kurbeln die Durchblutung an, und dies wiederum fördert die Schwellung. Schwellungen können auch zwei Monate nach der OP noch präsent sein und durch die Hitze an Volumen zunehmen. Schlimmstenfalls wird dadurch die Heilung verzögert, aber auch das allgemeine Wohlbefinden kann durch starke Schwellungen gestört sein.
Sind die äußeren Wunden verheilt, was bereits nach vier bis sechs Wochen der Fall sein kann, ist es also dennoch ratsam, mit der Sauna noch einige Zeit zu warten. Auch andere Aktivitäten sollten eingeschränkt werden, um dem Körper genügend Zeit für die Erholung und Wundheilung zu geben.
Tipp: Sind Sie trotz Okay Ihres Arztes unsicher, ob ein Saunagang gefahrlos möglich ist, starten Sie mit niedrigeren Temperaturen. Bei der traditionellen finnischen Sauna werden Temperaturen zwischen 85 und 95 Grad erreicht, bei der Biosauna liegt die maximale Temperatur hingegen bei 60 Grad.
Fazit
Brustimplantate sollen Ihre Lebensqualität erhöhen und keinesfalls einschränken. Da ist es gut zu wissen, dass auch Saunagänge mit Implantaten gefahrlos möglich sind. Wichtig ist jedoch, dass Sie auf die Empfehlungen Ihres Arztes hören und erst dann wieder in die Sauna gehen, wenn dieser grünes Licht gibt, denn der Wundheilungsprozess verläuft bei jedem Menschen individuell.
Achten Sie bei den ersten Besuchen in der Sauna auf die Signale Ihres Körpers und unterbrechen Sie den Saunagang, wenn die Narbe auf die hohen Temperaturen und die vermehrte Schweißbildung mit Rötungen oder Juckreiz reagieren sollte. Sofern Sie diese Tipps berücksichtigen, können Sie schon bald nach dem Eingriff ohne Bedenken wieder entspannte Stunden in der Sauna genießen.
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