Immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, sich zu entspannen und ihrem Körper eine Auszeit zu gönnen. Zwei beliebte Optionen, die oft in Betracht gezogen werden, sind der Besuch eines Hamams oder einer Sauna. Obwohl beide Orte Entspannung bieten, gibt es dennoch einige Unterschiede zwischen den beiden. In diesem Ratgeber werfen wir einen genaueren Blick auf diese Unterschiede und helfen Ihnen dabei, die für Sie beste Wahl zu treffen. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, ob das türkische Dampfbad oder die traditionelle finnische Sauna besser zu Ihren Bedürfnissen passen!
Was ist ein Hamam?
Ein Hamam, auch bekannt als türkisches Bad oder orientalisches Dampfbad, ist eine traditionelle Bade- und Reinigungsstätte aus dem Orient. Ursprünglich stammen die Hamams aus der Zeit des Osmanischen Reiches und haben sich seitdem in verschiedenen Kulturen verbreitet.
Im Gegensatz zur Sauna wird im Hamam nicht trockene Hitze verwendet, sondern feuchter Dampf. Der Raum eines typischen Hamams besteht aus mehreren Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeitsgraden. Die zentrale Kammer beherbergt den heißen Marmorstein (Göbek Taşı), auf dem man sitzt oder liegt, um zu schwitzen und die Poren zu öffnen.
Der eigentliche Ablauf im Hamam beginnt damit, dass man seinen Körper gründlich abduscht. Danach betritt man den warmen Raum zum Schwitzen. Anschließend folgt das sogenannte Peeling: Mit einem speziellen Handschuh (Kese) werden abgestorbene Hautzellen sanft entfernt – dies führt zu einer besonders weichen Hautstruktur.
Nach dem Peeling kann optional noch eine Seifenmassage stattfinden – dabei wird der ganze Körper mit viel Schaum eingeschäumt und massiert – hierbei können ätherische Öle wie Rosenöl Verwendung finden für einen angenehmen Duft auf der Haut nach dem Besuch des Hammans.
Was ist eine Sauna?
Eine Sauna ist ein Raum, der speziell für das Schwitzen und die körperliche Entspannung konzipiert wurde. Sie besteht normalerweise aus Holz und verfügt über einen Ofen, der heiße Steine erhitzt. Diese Steine geben dann Wärme ab, um den Raum auf hohe Temperaturen zu bringen.
In einer traditionellen finnischen Sauna beträgt die Temperatur oft zwischen 80°C und 100°C. Die Luftfeuchtigkeit in der Sauna kann je nach persönlicher Vorliebe variieren: Manche mögen es trocken (mit niedriger Luftfeuchtigkeit), während andere gerne etwas Dampf haben.
Der Hauptzweck einer Sauna besteht darin, durch das Schwitzen Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen und gleichzeitig Muskelverspannungen zu lösen. Es wird empfohlen, vor dem Betreten der Saunakabine gründlich geduscht zu werden – dies trägt dazu bei, Schweißgeruch im Inneren des Raumes geringzuhalten.
Während eines typischen Aufenthalts in der Sauna können verschiedene Techniken angewendet werden: man kann sich mit einem Handtuch schlagen oder sanft massieren lassen (entweder selbst oder von jemand anderem). Auch Wechselduschen sind beliebt – dabei wechselt man zwischen heißem Wasser unterhalb des Hahns direkt neben dem Ofenbereich hin zur kalten Dusche am anderen Ende des Badehauses.
Es gibt viele gesundheitliche Vorteile beim regelmäßigen Besuch einer saunaartigen Umgebung wie z.B.: Verbesserung des Hautbildes durch Reinigung von Poren; Stärkung des Immunsystems; Steigerung der Durchblutung und Entspannung des Körpers.
Die Unterschiede
Der Hamam ist ein traditionelles türkisches Bad und zeichnet sich durch sein besonderes Ambiente aus. Hier steht das Reinigungsritual im Vordergrund, bei dem der Körper gründlich gereinigt wird. Im warmen Dampf des Hamams öffnen sich die Poren der Haut, wodurch Schmutz und Toxine effektiv entfernt werden können. Nach einer intensiven Massage mit Seifenlauge fühlt man sich wie neugeboren.
Die Sauna hingegen stammt aus Skandinavien und basiert auf dem Prinzip von trockener Hitze. In einer saunatypischen Holzkabine erhitzt man seinen Körper langsam bis zur gewünschten Temperatur – meistens um die 80°C – bevor man dann für kurze Zeit ins Freie geht oder eine kalte Dusche nimmt, um den Kreislauf anzukurbeln. Durch diesen Wechsel zwischen Hitze-und-Kältereizen kann das Immunsystem gestärkt werden.
Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in der sozialen Komponente: Während das gemeinsame Schwitzen in der Sauna oft als geselliges Ereignis betrachtet wird – wo Gespräche stattfinden können -, findet im Hamam eher eine individuelle Behandlung statt; Kommunikation spielt hier weniger eine Rolle.
Hamam – Sauna
Bad zur Reinigung (Temperatur um die 40°C bis 50°C | Schwitzbad (Temperatur zwischen 80°C und 100°C) |
unterschiedliche Kammern, vorwiegend Dampf | geringe Luftfeuchtigkeit |
Entstehung im Orient | Entstehung in Skandinavien |
Niemals nackt betreten (Lendenschurz) | Nackt mit einem Handtuch |
Nur ein Reinigungsritual | Mehrere Saunagänge |
Mehrere Kammern (heißer Marmorstein Göbek Taşı) | Holzkabine mit Bänken und Saunaofen |
Raumgestaltung und Atmosphäre: Das Ambiente im Hamam vs. Sauna
Im Hamam erwartet Sie eine orientalische Ästhetik mit warmen Farben, kunstvollen Mosaiken und opulenten Verzierungen. Hier werden Sie in die Welt des Orients entführt, wo Entspannung und Erholung im Mittelpunkt stehen. Die geschwungenen Bögen lassen den Raum großzügig wirken, während das gedämpfte Licht für eine gemütliche Atmosphäre sorgt.
Die Sauna hingegen setzt auf klare Linienführung und minimalistisches Design. Hier dreht sich alles um natürliche Materialien wie Holz oder Stein, die dem Raum Wärme verleihen. Das schlichte Interieur fördert Konzentration auf das Wesentliche: Ihren Körper zu reinigen und von innen heraus zu regenerieren.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Die Hitze im Hamam vs. Sauna
Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen eine entscheidende Rolle beim Vergleich von Hamam und Sauna. Die beiden Wellness-Erlebnisse unterscheiden sich nicht nur in ihrer Herkunft und traditionellen Anwendung, sondern auch in den klimatischen Bedingungen, die sie bieten.
Im Hamam herrscht eine moderate Temperatur von etwa 40 bis 50 Grad Celsius. Diese angenehme Wärme ermöglicht es dem Körper, langsam zu schwitzen und sich zu entspannen. Gleichzeitig wird die Haut durch das Dampfbad intensiv gereinigt und gepflegt. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Hamam sorgt dafür, dass der Schweiß langsamer verdunstet, wodurch ein angenehmeres Gefühl auf der Haut entsteht.
In der Sauna hingegen erwartet einen eine deutlich höhere Temperatur von etwa 70 bis 100 Grad Celsius. Dies fördert einen intensiveren Schweißfluss und regt den Kreislauf an. Durch die niedrigere Luftfeuchtigkeit trocknet der Schweiß jedoch schneller auf der Haut, was manche Menschen als unangenehm empfinden können.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hamam und Sauna zwar beide entspannende Wellness-Erlebnisse bieten, aber dennoch einige bedeutende Unterschiede aufweisen. Während das Hamam mit seinem orientalischen Flair und den verschiedenen Reinigungsritualen eine einzigartige Atmosphäre schafft, besticht die Sauna durch ihre trockene Hitze und ihre positiven Auswirkungen auf den Körper. Beide Wellnessformen haben ihre Vorzüge und können je nach persönlichen Vorlieben gewählt werden.
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