Beheimatet in den nördlichen Regionen Ostasiens und schließlich kultiviert von den Finnen erfreut sich das traditionelle Schwitzbad einer regen Beliebtheit in aller Welt. Die wohltuende Kombination aus ätherischen Ölen wie Thymian oder Wacholder gelöst im Dampf befreit den Geist und lässt neue Energie im hektischen Alltag der Neuzeit schöpfen.
Die Vorzüge des Saunierens erstrecken sich über ein breit gefächertes Spektrum und umfassen bedingt durch eine optimierte Durchblutung ein Abheilen diverser Hauterkrankungen. Insbesondere bei Akne und Pickeln bewirkt die Sauna wahre Wunder.
Positive Auswirkungen der Sauna bei Akne
Was macht die Sauna eigentlich so besonders? Seit der Steinzeit bereits macht sich der Mensch die gesundheitlichen Vorteile des Schwitzbades im heißen Wasserdampf zunutze. Mit der uns bekannten finnischen Sauna hatte das altertümliche Bad allerdings nur das rudimentäre Wirkprinzip gemein. Was einst lediglich der Körperpflege galt, avancierte im Laufe der Zeit zur Traditionsmedizin gegen Erkrankungen wie Arthrose, Rückenleiden oder als vorbeugende Maßnahme gegen Erkältungskrankheiten. Mittlerweile ist man sich zudem der positiven Auswirkungen auf die Hautgesundheit bewusst. Die Benefits bei Akne und Hautunreinheiten gehen etwa auf eine verbesserte Durchblutung des Körpers zurück.
Reinigung der Haut
Während chemische Peelings die Oberfläche der Epidermis angreifen und die Hautbarriere schädigen, erfolgt die porentiefe Reinigung beim Saunieren auf eine schonende und natürliche Weise. Über den Schweiß scheidet der Körper Toxine, Ablagerungen in unseren Poren und Hautzellen, aus. Ergänzt wird der natürliche Peeling-Effekt durch die Wärmezufuhr, die für geweitete Poren sorgt. Zudem kann überschüssiger Talg, der als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Akne gilt, ungehindert mit dem Schweiß abfließen.
Verbesserung der Durchblutung
Der warme Wasserdampf umhüllt den Körper und weitet die Blutgefäße der Haut. Durch die angeregte Durchblutung verbessert sich die Versorgung der Haut mit essenziellen Nährstoffen. Zudem steigt die Wasserspeicherfähigkeit der Haut nach einem Saunabesuch langfristig, wodurch sich ein nachhaltiger Anti-Aging-Effekt einstellt. Die optimierte Versorgung mit Nährstoffen kurbelt unter anderem die körpereigenen Abwehrkräfte an und steigert den Sauerstoffgehalt in der Haut, was sich positiv auf Erkrankungen wie Akne und Hautentzündungen auswirkt.
Vorsichtsmaßnahmen bei der Saunanutzung bei Akne
Im Kontext der Hautgesundheit steht das Saunieren häufig im Mittelpunkt kontroverser Diskussionen. Sowie die Sauna seit Jahrhunderten als bewährte Maßnahme zur körperlichen und geistigen Entspannung dient, bestimmen letztlich Faktoren wie die Temperatur über die gesundheitlichen Auswirkungen. Zu heißes Saunieren etwa kann die Haut stark austrocknen und bereits bestehende Hauterkrankungen wie Akne weiter verschlimmern. Auch das Risiko für sogenannte Melasmas, eine durch Hormonveränderungen oder vermehrte Sonnenexposition bedingte Pigmentstörung, steigt nachweislich an. Als Faustformel gilt: Ein Saunagang von 10 bis 15 Minuten ist optimal und bietet die maximalen Benefits für die Hautgesundheit.
Vermeidung von zu hoher Hitze
Statt Erholung und Entspannung für Körper und Geist stellt sich ein Brennen auf der Haut ein? Zu hohe Temperaturen in Kombination mit einer ausbleibenden Luftzirkulation und eine zu hohe Feuchtigkeitssättigung der Luft fördern Hautreizungen und verschlimmern eine bestehende Akne. Häufiges Saunieren bei hohen Temperaturen kann sich negativ auf eine Akne auswirken, da die Haut austrocknet und zum Ausgleich die Produktion von Ölen ankurbelt. Die Dosis macht das Gift. Abhilfe schafft das Einhalten von Ruhezeiten, in denen sich die Haut von den warmen Dämpfen der Sauna erholen kann.
Sauna als Ergänzung zur Aknebehandlung
Neben Nesselsucht und Neurodermitis zählt Akne zu den am weitesten verbreiteten Hautkrankheiten in Deutschland. Die Erkrankung betrifft vorwiegend Körperstellen, die über zahlreiche Talgdrüsen verfügen, beispielsweise den Rücken, die Schultern oder das Gesicht. Betroffene Hautstellen sind ölig und oft überzogen von Mitessern, Pickeln und Hautrötungen. In schweren Fällen hinterlässt die Hauterkrankung tiefe Narbenfurchen oder Krusten. Die Ursache liegt in einer erhöhte Produktion von Talg und Fetten, die Verstopfungen der Poren verursachen.
Beim Saunieren erhöht sich aufgrund der verstärkten Hautdurchblutung die Talgproduktion. Hierdurch kann überschüssiger Talg abfließen, die Haut reinigt sich auf sanfte und natürliche Weise. Ideal eignet sich das Saunieren etwa bei schweren Fällen als ergänzende Maßnahme zu konservativen Behandlungsmethoden.
Kombination mit anderen Behandlungsmethoden
Die Behandlung von Akne setzt sich aus drei verschiedenen Kernkomponenten zusammen:
- Sanfte Reinigung und Pflege der betroffenen Hautstellen
- Medikation in Kombination mit beruhigenden Hautsalben
- Ernährungsänderung und Verzicht auf Stressoren wie Alkohol
Verschiedene Medikamente können die Produktion der Talgdrüsen drosseln, während Salben mit antimikrobiellen Eigenschaften Entzündungen bekämpfen und Linderung verschaffen. Neben dem Verzicht auf Alkohol, Nikotin oder Koffein bietet sich das Saunieren zur sanften Reinigung als natürliches Peeling unterstützend zur konventionellen Therapie optimal zur Behandlung von schweren Akneformen an.
Wirkung von Sauna auf Akne-Narben
Bei schweren Verläufen der Akne gesellen sich starke Narben zu Pickeln und Hautekzemen. Grundsätzlich ist das Saunieren bei offenen Wunden und nicht vollständig abgeheilten Narben nicht empfehlenswert. Allerdings kann der regelmäßige Besuch einer Sauna den Teint verbessern und Hautverfärbungen abschwächen. Durch regelmäßiges Saunieren verringert sich das Erscheinungsbild von Akne-Narben, während sich die Hautstruktur und der Farbton angleichen und verbessern.
Kontraindikationen bei Saunanutzung bei Akne
Wie bei allem im Leben gilt: Die Dosis macht das Gift. Während mäßiges Saunieren Toxine und Talg aus der Haut befördert und die Hautregeneration anregt, kehren sich die Vorzüge durch zu langes Saunieren um und verschlimmern die Hautkondition. Insbesondere dann, wenn die Akne gepaart mit einer Rosazea besteht, sind starke Hautreize zu vermeiden. Starke Sonnenexposition oder Saunagänge gelten als Auslöser für Krankheitsschübe und verschlimmern die Symptome einer bestehenden Akne.
Schwere Akneformen
Grundsätzlich gilt das Saunieren als willkommene Maßnahme zur Unterstützung einer klassischen Aknebehandlung. Die Ausnahme der Regel bildet allerdings der schwerste Verlauf der Akne, die sogenannte Acne conglobata. Bei offenen Wunden wie Pusteln oder Ekzemen besteht das Risiko einer Infektion und Verschlechterung des Hautbilds. Auch reizt der Schweiß sowie die Salze im Wasserdampf beim Eintritt in die Wunde die Haut zunehmend.
Allergien gegen Sauna-Aufgüsse
Je hochwertiger der Sauna-Aufguss, desto unbedenklicher ist der Saunagang mit einer bestehenden Akne. Das Risiko einer allergischen Hautreaktion auf rein natürliche Stoffe ist gering. Gefährlicher ist die Anwendung synthetischer Aromen. Hier besteht die Möglichkeit einer Hautreizung durch flüchtige Inhaltsstoffe. Empfehlenswert sind klassische Sauna-Aufgüsse mit Nadelbaumextrakten und Lavendel, die sich beruhigend auf die Haut auswirken. Generell ist das Risiko für allergische Hautreizungen trotz bestehende Akne als sehr gering einzustufen.
Fazit
Die Sauna ist leider kein Wundermittel gegen Zivilisationskrankheiten, bietet bei korrekter Anwendung allerdings einige gesundheitliche Benefits. Besonders bei Hauterkrankungen wie Akne macht sich das Saunieren durch die Anregung der Durchblutung und die sanfte Hautreinigung bewährt. Bei schweren Verläufen ist das Saunieren kontraproduktiv, in milden Fällen eignet sich die Sauna jedoch hervorragend als ergänzende Maßnahme zur konventionellen Therapie. Besonders wohltuend sind natürliche Aufgüsse mit natürlichen Nadelholzextrakten. Die optimale Dauer eines Saunagangs liegt bei 10 bis 15 Minuten, da zu lange Saunagänge die Haut austrocknen.
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