Sauna Boden

Sauna Boden

Es müssen nicht immer Fliesen sein. Welcher Boden in der Sauna?

Vielen denken beim Bau oder der Anschaffung einer Sauna an die Saunakabine, den Saunaofen, die Belüftung und die Beleuchtung. An den Saunaboden wird er spät gedacht und oft auch vergessen.

Dabei ist die Auswahl des Bodens einer der ersten Schritte. Eine spätere Änderung ist schwer oder gar nicht möglich. Vor allem, wenn die Saunakabine bereits steht.

Welche Anforderungen muss also der Boden einer Sauna erfüllen, welches sind die bevorzugten Materialien, bzw. welche Vorteile und Nachteile gibt es?

Einfache Reinigung

Der Boden einer Sauna muss einfach zu reinigen sein. Die Sauna soll schließlich der Erholung und Entspannung dienen und nicht zusätzliche Arbeit schaffen. Wer will schon mehr Zeit beim Reinigen verbringen, als beim saunieren. Außerdem wird in der Sauna immer wieder Schweiß auf den Boden gelangen, auch Wasserspritzer, bzw. Aufgussmittel werden den Boden verunreinigen. Der Weg ins Freie zum Abkühlen und wieder zurück tut sein Übriges. Es bleibt also nichts anderes über, als den Boden der Sauna von Zeit zu Zeit einer Reinigung zu unterziehen. Wenn der Boden nun halbwegs glatt und unempfindlich gegenüber Reinigungsmitteln ist, dann reicht ein Auswischen des Bodens.

Wasserverträglichkeit

Sauna ohne Wasser ist undenkbar. Daher muss der Boden natürlich auch wasserverträglich sein. Wasserspritzer auf den Boden lassen sich nicht vermeiden. Ebenso wird Schweiß auf den Boden gelangen. Besonders im Bereich des Saunaofens (Aufguss) und im Bereich der Dusche wird unweigerlich Wasser auf dem Boden landen.

Der Boden sollte Hitzeunempfindlich sein

Grundsätzlich ist die Hitze der Sauna kein großes Problem für den Boden der Sauna. Da heiße Luft aufsteigt, wird der Boden der Sauna kühl bleiben. Allerdings hat sich gezeigt, dass im Bereich des Saunaofens immer wieder kleine Steinsplitter von den Saunasteinen abplatzen und diese heißen Steinsplitter dann am Boden landen. Aus diesem Grund ist es auch nicht zu empfehlen, direkt im Bereich des Ofens einen Holzboden zu haben. Kleine Brandflecken wären nicht zu verhindern. Sollten Sie sich für einen Holzboden im Bereich der Saunakabine entscheiden, so sollte der Platz unterm Saunaofen feuerfest gemacht werden.

Optisch ansprechend

Sauna bedeutet wohlfühlen, entspannen, erholen und genießen. Da muss natürlich auch der Boden dazu passen. Auch wenn ein Betonboden sicher seinen Zweck erfüllen würde, werden Sie aufgrund der Optik einen anderen bevorzugen, um sich während des Saunierens wohlzufühlen.

Rutschfest

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Rutschfestigkeit des Bodens, besonders mit nassen Füssen wird so mancher Boden zur Rutschbahn, was sicher nicht lustig, ja sogar gefährlich werden könnte. Genau diese Rutschfestigkeit ist es, die uns die Auswahl des Bodens erschwert. Denn je rutschfester (rauer) der Boden, desto schwerer zu reinigen ist er auch in der Praxis.

Wärme und Haptik

Auch wenn es in der Sauna selber warm ist, sollte doch der Boden so gestaltet sein, dass er sich warm anfühlt, wenn Sie darauf gehen. Holz hat diese Eigenschaft, sich warm an den Füßen anzufühlen. Sollten Sie sich für andere kältere Varianten, wie Fließen, oder Stein entscheiden, so wäre eine Fußbodenheizung anzuraten. Was die Haptik betrifft, fühlt sich ein natürliches Material wie Holz oder Stein natürlich anders an, als Kunststoff. Hier wird aber die Entscheidung bei Ihnen selbst liegen.

Bevorzugte Materialien für den Saunaboden

  • Holz
  • Stein
  • Fliesen
  • Kork
  • Beschichtung
  • PVC
  • Steinteppich

Boden aus Holz

Wer an die Sauna denkt, denkt dabei automatisch an Holz. Holz erwärmt sich, speichert die Wärme und wird dennoch wegen der schlechten Wärmeleiteigenschaften nicht zu heiß. Ein Verbrennen an Holz ist nicht möglich. Die Saunakabine wird daher im Normalfall aus Holz sein. Was liegt also näher, als auch den Boden aus Holz zu machen. Leider ist Holz schmutzanfälliger als andere Materialien und auch nicht ganz so wasserfest, wie beispielsweise Fliesen oder Steinböden. Aber ausschließen kann man einen Holzboden dennoch nicht. Nur im Bereich des Saunaofens sollten sie ein feuerfestes Material verwenden, um unschöne Brandflecken zu vermeiden, welche durch das herabfallen von heißen Steinsplitter der Saunasteine entstehen können.

Boden aus Stein

Ein Steinboden ist unempfindlich gegenüber Hitze, lässt sich rutschfest ausführen und sieht auch optisch ansprechend aus. Von Marmorböden sollten Abstand nehmen, da diese Böden gerne Wasser bzw. Schmutz aufsaugen und die Reinigung schwer ist. Leider fühlt sich ein Steinboden immer etwas kalt an. Dem können sie aber mit einer Fußbodenheizung entgegenwirken.

Fliesen in der Sauna

Fliesen finden am Boden einer Sauna sehr oft Anwendung. Vor allem Steinzeug wird wegen der rutschfesten Ausführung gerne verwendet. Fliesen sind einfach zu reinigen, es gibt rutschfeste Ausführungen und auch optisch wird hier bereits einiges geboten. Bei Natursteinfliesen sollte auf die Bewertungsgruppe R 9 geachtet werden, dann bieten diese eine gute Rutschhemmung, für den Außenbereich gilt für eine gute Trittsicherheit die Empfehlung der Bewertungsgruppe R 10. Leider sind auch Fliesen etwas kühl an den nackten Füssen. Auch hier bietet sich der Einbau einer Fußbodenheizung an.

Kork

In letzter Zeit hört man öfters von Korkböden im Saunabereich. Kork ist sehr angenehm, weil er besonders warm wirkt. Auch die Rutschfestigkeit ist bei Kork gegeben. Ein kleiner Nachteil ist, dass Kork sehr weich ist. Bei der Reinigung des Korkbodens ist darauf zu achten, dass der Boden nicht zu nass gereinigt werden darf, weil er sonst komplett durchfeuchtet. Es ist auch ratsam, den Raum zu beheizen, damit der Boden nach der Saunanutzung wieder trocknen kann.

Beschichtung

Beschichtete Böden sind im Kommen. Dabei wird Epoxidharz auf dem Boden aufgetragen, welches den Boden nach dem Aushärten versiegelt. Der Boden wird wasserdicht glatt und sehr pflegeleicht. Aber leider teilweise zu glatt. Es können zwar Flocken in das Harz eingestreut werden, die den Boden etwas rauer machen und ihn optisch aufwerten, aber in Verbindung mit Wasser bleibt er doch sehr rutschig. Ein Nachteil oder Vorteil (wie man es sieht) ist die harte Schicht des Epoxidharzes an sich. Es lässt wirklich kein Wasser durch, aber die Schicht ist spröde. Fällt etwas Hartes auf dem Boden platzt gerne Mal ein Stück weg. Dringt nun in dieses Loch in der Oberfläche Wasser in den darunterliegenden Beton, ist Vorsicht geboten. Das Loch lässt sich zwar einfach wieder mit etwas Harz ausbessern (einfach ins Loch gießen und warten bis es hart ist), aber das Wasser kann nun nicht mehr nach oben durch die Harzschicht und bleibt eingeschlossen.

PVC-Boden in der Sauna

Lange Zeit verpönt, ist der PVC Boden wieder stark im Kommen. Vor allem vermutlich, weil es mittlerweile möglich ist, sehr schöne Oberflächen herzustellen. Der Optik sind kaum Grenzen gesetzt. Holzoptik, Steinoptik, usw. Die Verlegung und auch die Reinigung eines PVC Bodens ist einfach. Ob man die Haptik des Werkstoffs mag bleibt natürlich dem jeweiligen Geschmack überlassen.

Steinteppich

Auch ein neuer Trend ist der Steinteppich. Er ist etwas rauer als die Beschichtung, weil grobe Körnungen verwendet werden und erlaubt dadurch das Ablaufen von Wasser zwischen den Körnern hindurch. Der Boden bleibt trocken und rutschfest, auch wenn Wasser auf den Boden gelangt. Ein Wischen des Bodens ist aber aufgrund der rauen Oberfläche schwierig.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass es durchaus mehrere Alternativen für den Boden einer Sauna gibt. Der persönliche Geschmack und die Vorlieben spielen bei der Auswahl eine große Rolle.

Foto: rilueda – Fotolia.com

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