Wir wollen Ihnen diesmal zeigen, wie Sie den Saunaaufguss richtig machen können. Die Kunst des Aufgießens ist ein wichtiger Bestandteil einer jeden Saunaroutine und kann das Erlebnis noch intensiver gestalten. Obwohl es einfach klingt, gibt es doch einige Punkte zu beachten, um das Beste aus Ihrem Saunabesuch herauszuholen.
Ein gut gemachter Saunaaufguss kann nicht nur die Wirkung der Hitze verstärken, sondern auch Ihre Sinne verwöhnen und zur Entspannung beitragen. In diesem Artikel werden wir Ihnen Schritt für Schritt erklären, wie Sie Ihren eigenen individuellen Aufguss kreieren können – von der Auswahl der richtigen ätherischen Öle bis hin zur Dosierung und Anwendung.
Kaltes oder warmes Wasser für den Aufguss
Für mich persönlich macht es keinen Unterschied, ob kaltes Wasser oder warmes Wasser aufgegossen wird. Ich konnte bis jetzt nicht feststellen, dass warmes Wasser schneller verdampfte als kaltes.
Für all jene, die ätherische Öle oder Aufgussmittel in das Saunawasser geben ist aber warmes Wasser empfohlen, weil sich die Öle in warmen Wasser besser auflösen bzw. durchmischen.
Auch muss ich bemerken, dass sich selbst eiskaltes Wasser sehr schnell erwärmt, wenn es eine Weile in der Saunakabine steht.
Mit welchen Techniken kann ich meinen Aufguss verbessern?
Jetzt im Herbst, wenn die kalten und nassen Tage mehr werden, steigt auch die Lust auf die Sauna. Ich mache da natürlich keine Ausnahme. Mit den Besuchen in der Sauna beginnen auch wieder die Gespräche in der Sauna und eines der Lieblingsthemen ist die Fachsimpelei über den Sauna Aufguss. Wie mache ich den perfekten Saunaaufguss?
Über dieses Thema können sich „Experten“ tagelang unterhalten, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, weil jeder naturgemäß seine persönlichen Vorlieben hat und auch ein eigenes Hitzeempfinden mitbringt. Auch mögen die Einen trocken und sehr heiß, Andere dagegen wieder milder, dafür umso feuchter.
Saunaaufguss a la Luzifer
Wir hatten einen Aufgussexperten in unserer Saunarunde, der es sich nicht nehmen ließ, jedes Mal, wenn er in der Runde dabei war, auch selbst den Aufguss zu machen. Er hatte den Spitznamen „Luzifer“, weil es ihm beim Aufguss nicht heiß genug sein konnte. So nahm er sich regelmäßig einen zweiten Saunakübel voll Wasser mit in die Kammer, weil er mit einem Eimer einfach keinen gescheiten Aufguss machen konnte, so seine Rede. Während gewöhnlich ein Aufguss nach 10 Minuten Aufheizzeit begonnen wird, wartete „Luzifer“, immer etwas länger, damit die Temperatur in der Kabine sich noch etwas steigerte. Dann begann er mit 4 bis 5 Schöpfern Wasser, wachelte den Wasserdampf vom Saunaofen weg in Richtung Sitzbänke. Dann wartete er etwas, damit sich der heiße Dampf unter der Decke der Kabine verteilen konnte. Nun schöpfte er unermüdlich den Rest des ersten Eimers auf die heißen Saunasteine, was zur Folge hatte, dass sich der heiße Dampf von Decke durch den nachströmenden Wasserdampf nach unten in Richtung der Saunagäste drückte.
Bereits jetzt war regelmäßig erstes Stöhnen zu vernehmen und einige Saunagäste wechselten von den oberen Bänken auf die Reihe darunter.
Aber damit nicht genug: Unter ständigem Jammern:“ Es wird heute einfach nicht heiß genug, der Ofen hat zu wenig Leistung, es ist zu kalt hier herinnen.“ Wachelte er mit rotem Kopf abwechselnd mit der Propellertechnik und der von „Oben nach unten“ Technik die heiße Luft in der Saunakammer herum und goss als abschließende Krönung den zweiten Eimer voll Wasser mit einem Schwung auf die heißen Steine.
Der exakte und korrekt geplante Aufguss
Ein Anderer Aufgussexperte, den ich miterleben durfte hatte folgende Spezialität. Er stellte den Saunaeimer zu Beginn ins Freie, damit sich das Wasser in der Saunakabine nicht erwärmen konnte. Er schwor Stein und Bein, dass es einen großen Unterschied macht, ob das Wasser beim Aufguss heiß oder kalt ist, wenn es auf die Saunasteine gegossen wird. Ich selbst habe in den all den Jahren hier keinen Unterschied bemerken können, aber ich lerne noch und bin großer Hoffnung, selbst auch einmal so weit zu sein, diese feinen kleinen Unterschiede zu spüren. Der oben beschriebene Aufgießer wartete immer exakt 10 Minuten, welche er an seiner Wasserdichten Armbanduhr (die Sanduhr ging einfach zu ungenau) ablas, bevor er mit dem Aufguss begann. Sollte jemand Anderer versucht sein, vor ihm einen Aufguss zu beginnen, so stoppte er diesen stets mit den Worten: „Entschuldigung, aber den Aufguss mache ich!“ Nach Ablauf der 10 Minuten öffnete er die Tür der Saunakammer für exakt 1 Minute und wedelte in vertikaler Propellertechnik kalte, frische Luft in die Kabine. Danach schloss er die Tür wieder und begann mit dem eigentlichen Aufguss, was heißt exakt 3 Schöpfer mit der Saunakelle auf die heißen Steine. Während er kurz wartet, bis sich der Wasserdampf in der Saunakabine verteilt hatte, prüfte er mit „seiner Hand“ die Temperatur knapp unter der Decke der Saunakammer. Die Temperatur entsprach (man glaubt es kaum) manchmal nicht der Erwartung unseres Aufgießers, was er selbstverständlich auch sofort kundtat.
Dann kamen exakt 5 Schöpfer auf die heißen Steine und er setzte sich ohne jegliches Wacheln auf die oberste Sitzbank, um den gelungenen Aufguss zu genießen.
Was ist jetzt der richtige Saunaaufguss?
Was will ich mit meinen zwei kleinen Anekdoten eigentlich sagen? Ganz klar, für mich gibt es die Art den Saunaaufguss richtig zu machen nicht! Es gibt so viele verscheiden Arten, wie es Saunagäste gibt. Jede Art aufzugießen hat Ihren Reiz, Ihre Vorteile Ihre Nachteile. Manchen gefällst, anderen wieder nicht. Aber gerade dass ist es, was mir auch an den Saunabesuchen so gefällt. Von anderen zu lernen, Erfahrungen zu machen, sich auszutauschen und dazu zu lernen.
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