Alternativen zum Sauna Tauchbecken

Sauna Tauchbecken

Alternativen zum Tauchbecken im Innenbereich

Langsam weiten sich die Poren, man kann den Schweiß langsam aus der Haut treten sehen. Die Haut rötet sich, die Gefäße sind geweitet. Weiße Nebelschwaden ziehen beim Aufguss durch die Sauna, es geht sprichwörtlich heiß zu. Und danach? Zu einer richtigen Sauna gehört die Abkühlung. Die meisten Menschen steigen kurz unter die kalte Dusche oder tauchen im Kaltwasserbecken ab. Schwalldusche, der Bottich mit Eiswürfeln zum Abreiben oder der Eimer Eiswasser zum Übergießen – alles ist erlaubt. Aber was tun, wenn im Innenbereich der Platz nicht für ein Tauchbecken reicht? Muss es dann ohne Abkühlung gehen? Nein, natürlich nicht! Wir haben Alternativen gefunden, die wir vorstellen.

Was ist ein Saunatauchbecken und wozu dient es?

Das Tauchbecken ist einfach der Klassiker, wenn es um Abkühlung nach dem Saunagang geht. Tiefer als die heimische Badewanne und tiefer als ein Nichtschwimmerbecken kann der ganze Körper bis zum Hals im kalten Wasser versinken. Die Grundfläche muss bei einem solchen Tauchbecken nicht groß sein – die Tiefe ist ausschlaggebend. Immerhin heißt es nicht Tauchbecken, weil man darin streckentauchen soll, sondern weil der Körper darin eintaucht. Ob das Tauchbecken nun mit Edelstahl, Kunststoff, Fliesen oder einem anderen Material verkleidet ist, bleibt zweitrangig. Viel wichtiger: Es muss mit kühlem oder kaltem Wasser gefüllt sein. Nach einem Saunagang ist Wasser mit einer Temperatur von 20 Grad Celsius gefühlt schon kalt – das Tauchbecken hat aber häufig nur 18 oder gar 15 Grad Celsius. Warum tun Menschen sich das an?

In der feuchten Hitze der Sauna weiten sich die Gefäße. Der Kreislauf fährt etwas herunter, der Blutdruck sinkt. Die Haut wirkt röter, weil die Gefäße sich dehnen. Bei Kälte ziehen sie sich allerdings wieder zusammen. Das sieht man daran, dass die Haut blasser und bläulich wirkt. Der Blutdruck steigt, der Kreislauf kommt in Schwung. Das passiert aber nur, wenn der Körper wirklich herunterführen kann – und aus diesem Grund ist das Tauchbecken so wichtig. Wer sich nur kurz mit einer Handvoll Eiswürfeln abreibt, fühlt sich nach dem Saunagang zwar auch erfrischt. Aber die Kälte der Eiswürfel wirkt nur oberflächlich, sie dringt nicht in den Körper vor. Die Körpertemperatur sinkt nicht. Erst bei einem längeren Aufenthalt im kalten Tauchbecken stellt man wirklich eine Veränderung der Körpertemperatur fest. Und das ist Training für die Gefäße, die sich recht schnell wieder zusammenziehen müssen.

Das Tauchbecken ist allerdings nicht nur für Hartgesottene. Bei 20 Grad Celsius gelingt es auch den „Warmduschern“ unter uns etwas herunterzukühlen. Denn eigentlich ist die Temperatur der Sportschwimmbecken doch ganz kuschelig – verglichen mit dem Eimer Eiswasser, den sich andere Saunagänger und -gängerinnen gerne übergießen. Wichtig zu wissen: Wer zwischen Saunagang und Tauchbecken kühl (nicht kalt) duscht, macht es dem Körper leichter. Der Schock ist dann nicht so groß.

Eingelassenes Becken, gemauertes Becken oder Edelstahl?

Alles hat Vor- und Nachteile: Das in den Boden eingelassene Tauchbecken ist sehr angenehm, denn der Einstieg ist niedrig. Über eine Treppe geht man einfach hinein. Das erinnert ein bisschen an den Gang in den kühlen, ungeheizten und immer etwas feuchten Keller. Allerdings braucht ein in den Boden eingelassenes Becken den entsprechenden Platz: So etwas lässt sich nicht überall einbauen. Wer die Sauna im eigenen Keller oder im Garten betreibt, wird im Innenbereich also unter Umständen Probleme haben. Die Alternative kann ein halb versenktes Becken sein: Der Boden des Tauchbeckens befindet sich zwar unter dem eigentlichen Bodenniveau, aber es geht trotzdem ein paar Stufen nach oben statt nach unten. Denn das Tauchbecken soll ja tief genug sein.

Beim gemauerten Becken sieht es ähnlich aus: Das wird selten wirklich auf Bodenniveau aufgemauert. In der Regel wird es zumindest ein paar Zentimeter unter das Bodenniveau gebracht, sofern das möglich ist. In mit Stein gestalteten Räumen fügen sich gemauerte Becken sehr schön ein. Optisch ist das Becken mit seiner Natursteinverkleidung auf jeden Fall ansprechend. Allerdings ist das auch eine sehr kostenintensive Angelegenheit, die man sich leisten können und wollen muss. Vor allem muss die Baustatik das leisten. Denn so ein gemauertes Becken hat viel Gewicht, auch ohne Wasser. Kann die Architektur das halten? Ein

Rechenbeispiel:

Das Wasser soll etwa 130 Zentimeter tief im Becken stehen, das Becken ist an der Längsseite 100 Zentimeter lang, an der Schmalseite 60 Zentimeter. Das ist nicht viel, würde für eine Person als Tauchbecken aber genügen. In so ein Becken passen bei einer Füllhöhe von 100 Zentimeter (es soll auch mit Mensch im Wasser nicht überschwappen) gut 600 Liter Wasser. Das Wasser wiegt, grob gesagt, alleine schon 600 Kilogramm. Die Steine würden ein Gewicht von 200 bis 350 Kilogramm mitbringen, abhängig von der Art der Steine und der Wanddicke des Beckens. Selbst ohne Person im Wasser liegt das Gewicht eines solchen gemauerten Tauchbeckens also bei 900 Kilogramm. Diese 900 Kilogramm lasten auf einer Grundfläche von 0,60 Quadratmeter. Das ist viel Gewicht auf wenig Fläche. Wichtig zu wissen: Der Wasserdruck muss ebenfalls berechnet werden. Der liegt bei einer Wassertiefe von einem Meter bei 0,1 Bar. Meist wird so ein gemauertes Tauchbecken in einer Ecke geplant, lehnt also an zwei Seiten an den Wänden der Architektur. Einfache Betonquader halten das Gewicht und den Druck des Wassers so nicht aus. Eine Verstärkung durch diagonale Stahlträger ist wenigstens nötig. Wie genau es mit der Statik im Haus bestellt ist, ob ein Tauchbecken gemauert werden kann und welche Größe es gegebenenfalls haben darf, kann nur ein Statiker sicher sagen.

Günstiger ist das Becken aus Edelstahl, das wie eine Wanne aufgestellt wird. Außenverkleidungen mildern die Optik etwas ab, das Tauchbecken verliert so seinen sterilen Charakter. Wobei genau der in einem modernen Spa-Bereich mit viel Glas und Stahl natürlich auch willkommen ist. Ein Becken aus Edelstahl bringt weniger Gewicht mit als ein gemauertes Tauchbecken. Leicht ist es natürlich trotzdem nicht.

Wichtig: Das Becken sollte auf dem Boden und den Trittflächen rutschfest sein. Eine Profilierung ist nötig, sonst wird der Einstieg gefährlich. Wem Edelstahl zu kühl wirkt, der wird sich für ein Kalttauchbecken mit Glasrand, gefertigt aus Epoxy-Acrylat, begeistern können. Diese Becken werden ebenfalls aufgestellt, eine Außenverkleidung ist weder nötig, noch im Konzept vorgesehen. Stattdessen verschleiert das Wasser den Blick auf den Körper im Becken, der von Unterwasser-LEDs angestrahlt wird.

Problematik des Platzbedarfs im Innenbereich

Ganz egal, wie es um die Optik bestellt ist: Ein ganzes Tauchbecken braucht einfach viel Platz. Wer nicht gerade eine Terrasse mit Überdachung zur Verfügung hat (die idealerweise auch noch an wenigstens zwei Seiten blickdicht geschlossen ist), wird im Innenbereich eher kein versenktes oder gemauertes Tauchbecken unterbringen können. Gewerbliche Betriebe und offizielle Spa- und Badeanlagen sind natürlich eine andere Voraussetzung.

Im Innenbereich von Privatwohnungen geht es in der Regel darum, eine platzsparende Alternative zum Tauchbecken zu finden. Abkühlung ja, gerne auch für den ganzen Körper – aber bitte kein großes Becken.

Alternativen

Die vermutlich romantischste Alternative zum Tauchbecken ist der gute alte Holzzuber. Heute oft als Badefass beworben, gibt es die hüft- bis schulterhohen Fässer und Zuber immer noch. Sie können relativ leicht aufgestellt werden, fassen weniger Wasser als ein richtiges Tauchbecken, sind leichter – und reichen trotzdem aus, um sich im kühlen Wasser zu entspannen und abzukühlen.

Eine andere Alternative ist die sogenannte mobile Badewanne. Auch als faltbare Badewanne bezeichnet, besteht das Wunderwerk aus einer stabilen Kunststofffolie, die in einem entsprechenden Gestell aufgespannt wird. Wer in der kleinen Mietwohnung nur eine Dusche hat, aber hin und wieder gerne baden würde, wird mit so einer mobilen Badewanne vielleicht wirklich glücklich. Denn laut Hersteller soll die Wassertemperatur in den leichten Wannen bis zu 2 Stunden lang gehalten werden. Als Tauchbecken würde man so eine Konstruktion im Duschbereich nun nicht wirklich bezeichnen. Aber es reicht aus, um den Körper nach der Sauna gründlich abzukühlen. Die Wannen sind in etwa so groß wie normale Badewannen. Man kann sich also auf einer Länge von etwa 120 Zentimetern ausstrecken, bei einer Wassertiefe von 40 bis 50 Zentimetern ist der Körper allerdings nicht ganz vom kalten Wasser bedeckt. Die faltbare Wanne wiegt dagegen nur unschlagbare 4 bis 6 Kilogramm. Runde Versionen mit einer Höhe und einem Durchmesser von 70 Zentimetern sind als Sitzwanne platzsparender.

Fazit

Es gibt durchaus Alternativen zum Tauchbecken, die bedenkenswert sich. Ob es allerdings überhaupt eine Möglichkeit zum Eintauchen sein muss, sollte jeder und jede selbst entscheiden. Immerhin kann eine kalte Dusche über mehrere Minuten auch erfrischen und den Körper herunterführen. Das ist ökologischer als ein Bad, denn es braucht weniger Wasser (vorausgesetzt, man plant keine fünf Saunagänge hintereinander), und stellt nun keine großen baulichen Herausforderungen. Natürlich darf man kreativ werden und einen großen Zuber Eiswürfel in die Duschwanne entleeren, eine extragroße Regenwald-Brause für den eiskalten Guss installieren oder wirklich einfach einen Eimer Wasser mit Eiswürfeln in der Dusche bereitstellen … Hauptsache kalt!

Foto: Depositphotos.com – Kzenon

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