Von A wie Anschaffung bis U wie Unterhalt
Der erdige Duft nach warmem Holz durchzieht die kleine, geschlossene Kabine. Es herrscht feuchte Hitze, welche sich langsam immer mehr steigert, begleitet von einem angenehm gedämmten Licht und leiser Musik. Sauna ist pure Entspannung! Dieser kleine Luxus ähnlich einem Kurzurlaub in den eigenen vier Wänden zu haben, ist der Traum Vieler.
Die Kabinen samt Öfen und Technik sind inzwischen auch für Privatpersonen erschwinglich, weshalb immer mehr Menschen sich eine Sauna in den Garten, auf die Terrasse oder in den Keller stellen. Aber mit der Anschaffung ist es nicht getan. Wie setzen sich die Kosten in der Anschaffung zusammen, und was muss noch kalkuliert werden?
Mit welchen Anschaffungskosten muss ich bei der Saunakabine rechnen?
Die Anschaffungskosten einer Saunakabine variieren sehr stark. Einfluss auf die Kosten haben verschiedene Faktoren: Wie groß soll die Kabine sein? Aus welchem Material besteht die Sauna? Werden Galselemente eingesetzt? Welche Technik ist verbaut? Soll die Sauna im Haus stehen oder im Freien? (vgl. dazu https://spadeluxe.de/wissen/was-kostet-eine-sauna/). Vor allem Letzteres ist wichtig, denn eine Outdoor-Sauna benötigt eine andere Dämmung als eine Sauna, die im Haus steht. Auch Umkleide oder Dusche können bei der Gartensauna viel Geld kosten. Vom Aufbau über das Material bis hin zu Beleuchtung, Steuerung und Musik führt jedes Detail zu einer anderen Rechnung. Wir gehen der Reihe nach vor und erklären, wie sich der Preis für eine Sauna zusammensetzt.
Zwei Typen
Die Elementsauna besteht aus mehreren Schichten, die um einen isolierten Kern herum errichtet werden. Die Blockhaussauna ist aus Blockbohlen, also aus Massivholz, errichtet. Beide Typen sind für den Innenraum wie auch für den Außenbereich erhältlich. Die Außensauna ist mit höheren Kosten verbunden und in der Regel etwas größer. Zur groben Orientierung: Eine Gartensauna mit ausreichend Platz für vier Personen liegt bei 18.000 Euro und mehr. Aber wie genau setzt sich der Preis nun zusammen?
Saunakosten und technische Daten
Alles an der Sauna kostet Geld, und je größer die Saunakabine ist, desto höher sind die Kosten. Da sind einerseits die Materialkosten für Wände, Bänke, Glasflächen, Boden, Decke und Dämmung. Und andererseits verursacht die verbaute Technik Kosten.
Glasflächen in den Wänden der Sauna lassen Licht herein und bestimmen die Atmosphäre in der Kabine. Glas nimmt aber keine Feuchtigkeit auf und strahlt Wärme anders in den Raum zurück als das Holz. Die isolierenden Eigenschaften sind nicht so gut wie bei Holz, weshalb große Glasflächen immer mit einem höheren Energieaufwand aufgrund des großen Temperaturgefälles einhergehen. Ob große Glasflächen kostengünstiger sind als geschlossene Wände, hängt von der Art des Glases und des Holzes ab.
Harz- und splitterfreie Hölzer mit wenigen oder ohne Astlöcher sind für die Sauna am besten geeignet. Für die Außensauna muss das Holz witterungsfest sein. Hier bieten sich finnische Kelo-Hölzer an. Allerdings sind diese Hölzer kostenintensiver. Alle Hölzer, die besonders feinporig und robust sind, eignen sich für die Sauna. Natürlich kann es auch ganz klassisch Fichte sein – das ist das günstigste Material und reicht im Innenbereich aus.
Was kosten Saunaofen bzw. Steuerung?
Der Saunaofen wird auf die Größe der Sauna und auf den Anteil der Glasflächen abgestimmt. Ein größerer und leistungsstärkerer Ofen ist zwar erst einmal mit höheren Anschaffungskosten und höheren Stromkosten im Betrieb verbunden. Aber er heizt die Sauna auch schneller und energieeffizienter auf. Und das wiederum senkt die Stromkosten der Sauna im Betrieb. Saunaöfen gibt es ab 300 Euro, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Für die meisten Saunakabinen macht der 230-Volt-Ofen keinen Sinn.
Als Steuerung wird das Bedienelement der Sauna bezeichnet. Normalerweise ist es an der Außenwand der Saunakabine angebracht und wird über einen Drehregler oder eine Digitalsteuerung (Touch-Display) bedient. Temperatur, Licht und Musik lassen sich über dies Steuerung einstellen. Timer erlauben, die Sauna immer zu einer bestimmten Uhrzeit vorzuheizen. Und besonders luxuriöse Modelle werden per App vom Smartphone aus gesteuert. Diese Technik kostet aber immer extra.
Die Beleuchtung ist im günstigsten Fall mit einer Sauna-Leuchte für 40 Euro gewährleistet. Design-Leuchten oder Holzlampenschirme sowie indirekte LED-Beleuchtung sind allerdings kostenintensiver. Wer Lautsprecher in der Sauna integrieren will, muss mit 60 Euro oder mehr rechnen. Denn die Geräte müssen die hohen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit in der Sauna aushalten, günstige Geräte leiden darunter.
Selbst aufstellen oder Fachmann bezahlen
Der Bausatz ist grundsätzlich kostengünstiger als die vom Fachmann angelieferte und aufgebaute Saunakabine. Günstige Bausätze gibt es im Baumarkt ab etwa 700 Euro. Die haben allerdings einige Nachteile. Erstens muss das Material irgendwie den Weg an den Zielort finden. Eine Saunakabine ist groß, die Paneele der Elementsauna transportiert man genauso wenig mit dem Fahrradanhänger wie die massiven Holzbohlen der Blockhaussauna. Wer den Fachmann aufbauen lässt, macht sich um den Transport dagegen keine Gedanken. Denn der ist inklusive.
Der zweite Punkt betrifft den Aufbau selbst. Auch wenn Bausätze eher einfach gehalten sind und nur sehr simple handwerkliche Tätigkeiten erfordern, ist doch Werkzeug nötig. Ein zweiter oder dritter Mann werden gebraucht, um die großen Bauteile zu bewegen und zu fixieren. Dazu kommt die Arbeitszeit – unter einem halben Tag geht es auch bei den simpelsten Ausführungen nicht. Wer den Fachmann aufbauen lässt, muss weder Werkzeug, noch Verstärkung besorgen. Das ist alles im Paket enthalten.
Der Saunaofen muss an einen Starkstromanschluss angeschlossen werden. Das dürfen Laien aufgrund der damit verbundenen Gefahr nicht machen, ein Elektriker wird also in jedem Fall benötigt. Die Anschlüsse für Beleuchtung, Steuerung und eventuell integrierte Zusatzfunktionen darf man zwar gegebenenfalls selbst übernehmen – aber einfacher ist es, auch dafür einen Spezialisten zu beauftragen. Wird die Saunakabine vom Fachmann aufgebaut, gehören diese Installationen dazu. Den selbst organisierten Elektriker muss man auch selbst zahlen. Ausgebildete Fachkräfte verlangen 50 bis 80 Euro die Stunde für Installationen und Elektrik aller Art.
Zubehör kostet auch Geld
Typisches Sauna-Zubehör sind beispielsweise Aufgusskübel und die Kelle, die zusammen im günstigsten Fall 20 Euro kosten, bei etwas anspruchsvollerer Qualität aber schnell in den niedrigen dreistelligen Bereich kommen. Eine Sanduhr ist praktisch, die kostet um die 20 Euro. Mit 20 bis 60 Euro muss man für das nötige Thermometer rechnen. Wer im Liegen saunieren will, entspannt sich mit Kopfstützen besser. Die kosten ab 30 Euro je Stück. Aroma-Aufgusskonzentrate sind dagegen mit 10 bis 20 Euro eher günstig. Saunatücher und Bademäntel dürfen in der Sauna nicht fehlen. Das Saunatuch aus dickem Frottee gibt es ab 18 Euro, der hochwertige Bademantel kostet allerdings schon 50 Euro und mehr.
Einzeln ist das Zubehör erst einmal nicht teuer. Aber es kommt viel zusammen, und natürlich will man auch nicht alleine saunieren. Kopfstützen, Tücher und Bademäntel sind mehrfach vorhanden, Aufgusskonzentrate werden immer wieder nachgekauft.
Welche Kosten fallen im laufenden Betrieb an?
Wie viel genau der Unterhalt der Sauna kostet, hängt wiederum von verschiedenen Faktoren ab. Der 230-Volt-Ofen verursacht je Saunagang andere Stromkosten als der Starkstromofen. Die Länge der Saunagänge, der Stromtarif und sogar der Wohnort spielen eine Rolle.
Um eine grobe Vorstellung von den Kosten eines einzelnen Saunagangs zu geben, gehen wir von einem Starkstromofen aus, der 9 KW hat. Die Stromkosten liegen bei 23,00 Cent je Kilowattstunde, inklusive Aufheizzeit beträgt die Saunazeit 105 Minuten. Die Kosten berechnen sich über die folgende Formel:
Stromkosten je Kilowattstunde multipliziert mit der Leistung des Ofens multipliziert mit der gesamten Heizzeit
In unserem Rechenbeispiel bedeutet das: 0,23 Euro/KWh mal 9 KW mal 1,75 Stunden gleich 3,63 Euro je Saunagang.
Die Reinigung der Sauna sorgt für weitere Kosten. Vor jedem Saunagang werden Sitzflächen und Boden mit einem Staubsauger und einem feuchten Tuch gereinigt. Nach dem Saunagang muss die Kabine auskühlen. Dazu wird der Saunaofen ausgeschaltet, und die Tür bleibt offen. Ist die Sauna trocken, darf feucht gewischt werden. Dazu benötigt man nur lauwarmes Wasser und einen fusselfreien Lappen. Bilden sich allerdings mit der Zeit Flecken auf den Sitzflächen, können diese bei Massivholz mit einem feinen Schleifpapier abgeschmirgelt werden. Bei Thermo-Saunaholz funktioniert das nicht. Glasflächen werden genauso gereinigt wie die Fenster im Haus. Der Saunaofen verträgt eine leichte Waschlauge aus Wasser mit etwas Zitronensäure oder Essig. Auch die Saunasteine können alle paar Monate einfach mit klarem Wasser und einer Bürste gereinigt werden. So halten sich die Kosten für die Reinigung in Grenzen.
Fazit: Anschaffung gut überdenken!
Eine Heimsauna ist eine feine Sache. Allerdings sollte niemand überstürzt das nächste Sonderangebot wahrnehmen, sondern die eigene Sauna gut planen. Denn das ist eine Investition für einen langen Zeitraum. Neben der Saunakabine selbst müssen Kosten für die Installation, das Zubehör und die Ausstattung gerechnet werden. Die Betriebskosten setzen sich in erster Linie aus den Stromkosten für jeden Saunagang zusammen. Wer seine Saunakabine von einer Fachkraft reinigen und warten lässt, muss dafür noch einmal mehr berechnen – diese Arbeiten kann man aber auch leicht selbst erledigen.
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