Quästen mit Birkenreisig in der Sauna
Für uns Österreicher wirkt es zuweilen etwas befremdlich, wenn wir sehen, wie sich Finnen in der Sauna selbst oder gegenseitig mit Birkenreisig auf den Körper schlagen. Dabei ist das Quästen ein alter Saunabrauch, der in Finnland und auch in der russischen Banja sehr beliebt ist.
Dieser Vorgang ist auch nicht schmerzhaft, wie man im ersten Moment annehmen könnte, sondern gleicht eher einer Massage und ist durchaus angenehm und anregend. Vorausgesetzt natürlich Sie verwenden für das Quästen frische Birkenzweige oder Sie weichen das Birkenreisig vor Gebrauch längere Zeit im Wasser ein.
Nur dann sind die Birkenbüschel weich und geschmeidig genug für unsere Zwecke. Es ist auch notwendig, dass auf dem Birkenreisig Blätter sind. Sich mit den Ruten ohne Blätter den Körper abzuschlagen wäre sicher schmerzhaft. Die Blätter erfüllen auch noch einen zweiten Zweck, dann Sie verströmen beim Quästen einen milden angenehmen Geruch nach Birke in der Sauna.
Der Duft nach frischer Birke in der Sauna
Wenn es nach den Finnen geht, dann darf sowieso kein anderer Geruch, als der von Birkenblättern in der Sauna duften. Aromadüfte sind streng verpönt. In Deutschland oder Österreich wird das weniger streng gehandhabt. Hier wird eine Vielzahl an Aromaölen und Saunadüften verwendet.
Was ist aber nun der Sinn des Quästens? Denn neben dem guten Duft wird es wohl einen Zweck haben, sich dises Birkenreisig auf den Körper zu schlagen:
Indem Sie von den Fußsohlen beginnend den Körper aufwärts quästen, verbessern Sie Ihre Blutzirkulatur und verwirbeln die kühlere Luft, die sich als Luftpolster über der Haut gebildet hat. Durch die verbesserte Durchblutung und dadurch, dass zusätzliche heiße Luft an die Haut herangeführt wird, schwitzen Sie noch stärker und noch besser in der Sauna.
Aber Vorsicht: Die Sauna wird durch das Quästen um einiges anstrengender. Sie sollten schon etwas abgehärtet sein, wenn Sie das Quästen probieren möchten.
Foto: Depositphotos.com – nikkytok