Birkenreisig – Herstellung und die Verwendung
Platz für eine Sauna gibt es selbst in der kleinsten Hütte. So jedenfalls sagt man in Finnland. Denn dort gehört das Saunieren zum Leben unbedingt dazu. Ähnlich verhält es sich in Russland. Die Einwohner des Landes lieben das Saunieren in den so genannten Banjas. Die Verwendung von Birkenreisig spielt dabei sowohl bei den Finnen, als auch bei den Russen eine zentrale Rolle. Bei einem Blick in die landestypischen Saunen fällt auf, dass die Besucher ihre Birkenzweige selbst mitbringen. Im Westen Finnlands nennt man den Birkenreisig Vihta, während sie in den östlichen Regionen des Landes Vasta genannt werden. In Russland heißen die Zweige Wenik oder Venik.
Die richtige Anwendung des Birkenreisig
Es ist in den nordischen Regionen üblich, schon im Frühjahr Birkenzweige zu sammeln und ausgiebig zu trocknen. Bevor sie dann in der Sauna zur Anwendung kommen, müssen sie in heißem Wasser gebadet werden. Je länger dieser Einweichprozess dauert, desto besser. Hierbei ist es wie mit einem guten Wein. Je länger er reifen kann, desto höherwertiger die Qualität. Durch das Wässern wird der Birkenreisig geschmeidiger. Außerdem fallen die Blätter dadurch nicht so rasch von den Zweigen. Interessanterweise können Sie den Birkenreisig-Quast mehrmals benutzen. Wichtig ist nur, darauf zu achten, die Zweige anschließend mit kaltem Wasser gründlich auszuspülen. Danach werden sie ausgiebig geschüttelt und an einem schattigen, zugigen Ort zum Trocknen auf eine Leine gehängt. Wenn der Birkenreisig später ein weiteres Mal zur Anwendung kommen soll, muss das Einweichprozedere wiederholt werden.
Das Quästen – so funktioniert’s:
Nachdem die Birkenzweige im Wasserbad eingeweicht worden sind, können Sie beim Saunieren mit der Anwendung beginnen. Durch sanftes Streichen und Peitschen auf die Haut wird der gewünschte Massageeffekt erzielt. Ob Sie das Quästen in Eigenregie vornehmen, ob es eine Begleitung oder der Masseur vor Ort macht, ist dabei Ihnen selbst überlassen. Die Behandlung bzw. das Quästen beginnt idealerweise an den Beinen, und man arbeitet sich langsam, aber stetig hoch. So werden die Hände, die Arme und der Rücken vorsichtig mit dem Reisig berührt. Bewegen Sie die nassen Zweige jeweils so intensiv, wie es für Sie angenehm ist. Zu guter Letzt bearbeiten Sie den Brust- und Bauchbereich. Nehmen Sie sich Zeit für dieses Treatment. Hektik und Schnelligkeit sind bei einem Besuch in der Sauna weder erforderlich, noch erwünscht. Die Ideale Saunatemperatur beim Quästen sollte 90 Grad Celsius nicht überschreiten.
Das angenehme Hautgefühl – wunderbar!
Die Behandlung mit dem Birkenquast ist überaus wohltuend. Die durch die Temperatur in der Sauna ohnehin erhitzte Haut ist jetzt besonders empfindsam und aufnahmefähig für spezifische Einflüsse von außen. Die Hautporen sind geöffnet, sodass die Wärme und die natürlichen Essenzen des Aufgusses tief ihre volle Wirkung entfalten können. Dieser Effekt wird durch die Stimulation der Haut durch die Birkenzweige zusätzlich verstärkt. Sie werden die angenehme, durchblutungssteigernde Wirkung lieben.
Birkenreisig ist reich an ätherischen Ölen, Provitamin A und Vitamin C. All diese und weitere wertvolle Inhaltsstoffe können durch die Massage und den daraus resultierenden durchblutungsfördernden Effekt tief in die Haut einziehen.
Durch das „Aufklatschen“ des Reisigs auf die Hautoberfläche geben die Blätter eine seifenartige Substanz ab. Dadurch wird Ihre Haut auf natürliche Weise gepflegt und mit feuchtigkeitsspendenden Essenzen versorgt. Toller Nebeneffekt: In der Sauna macht sich langsam ein herrlich entspannender Birkenduft bemerkbar. Schließen Sie die Augen und genießen Sie dies einfach mit allen Sinnen.
Unser Tipp:
Birkenreisig ist exzellent geeignet, um als Wärmeauflage genutzt zu werden. Wenn Sie unter Schmerzen oder Verspannungen leiden, ist das natürliche Birkenzweig-Treatment die perfekte Lösung! Sofern Sie zu Hause keine Sauna haben, können Sie dennoch von der wohltuenden Wirkung der Inhaltsstoffe des Reisigs profitieren. Geben Sie dafür lediglich ein paar getrocknete Birkenblätter in Ihr Badewasser und lassen Sie das angenehme Aroma auf sich wirken. Das baut Stress ab und wirkt ausgesprochen besänftigend und relaxend.
Birkenreisig ganz einfach selber machen
„Gesundheit aus der Natur.“ Das ist das Motto beim Saunieren mit Birkenreisig. Wenn Sie Birkenreisig selber herstellen möchten, können Sie das Wohltuende mit dem Angenehmen verbinden. Was gibt es Schöneres als ein ausgiebiger Spaziergang im Wald? Der ist tatsächlich unabdingbar, wenn Sie sich einen Birken-Aufguss gönnen möchten. Schneiden Sie ein paar junge Zweige von den Birkenbäumen ab. Binden Sie sie dann mit Juteband oder einem anderen Naturmaterial wie ein Bündel zusammen. Sobald Sie wieder zu Hause sind, können Sie die Reisigbündel kopfüber aufhängen. Achten Sie darauf, eine Örtlichkeit zu wählen, in welcher die Luft gut zirkuliert. Wenn Sie hingegen gleich nach dem Sammeln des Reisigs saunieren möchten, ist es erforderlich, die Zweige in frisches, kaltes Wasser zu legen. Dort können sie gut und gerne einige Stunden ziehen.
Tipp:
Ist es bereits eine Weile her, als Sie das Birkenreisig im Wald gesammelt haben? Dann ist der Trocknungsprozess der Zweige bereits fortgeschritten. Sie sollten das Birkenbündel daher in warmem Wasser einweichen, bevor Sie den Birkenquast in der Sauna zum Einsatz kommen lassen.
Birkenreisig bzw. Birkenwenik als Aufguss
Bei dieser Aufgussvariante wird mit dem Birkenreisig das Wasser großzügig direkt auf dem Saunaofen verteilt. Dabei ist es wichtig, mit dem nassen Reisig das Wasser so zu verteilen, dass stets nur ein feiner Tropfenregen verdampft. Erst danach wird mit dem Birkenwenik die Umgebungsluft in der Sauna verwirbelt, sodass sich die heiße Luft möglichst gleichmäßig im Raum verteilt. Dadurch spüren Sie die wohltuende Hitze noch intensiver, und auch das einzigartige Birkenaroma kommt im Zuge dessen besonders intensiv zur Geltung.
Der Wirkeffekt des Birkenreisigs ist ähnlich wie beim „Peitschen“ bzw. Massieren in der Sauna. Die Durchblutung wird angeregt und das ätherische Öl entfaltet seine entspannende Wirkung. Die hochfeinen Tröpfchen des Öls lassen sich überdies auf Ihrer Haut nieder. Die Durchblutung wird angeregt, die Haut wird gepflegt und mit feuchtigkeitsspendenden Essenzen versorgt. Zudem wirken die Inhaltsstoffe entwässernd und unterstützen darüber hinaus die Nierentätigkeit. Seit jeher sind Birkenblätter für ihre entwässernden Eigenschaften bekannt.
Die perfekte Alternative: Birkenduft als Aufgussmittel
Birkenduft als Aufgussmittel erfreut sich nicht nur in Finnland und Russland größter Beliebtheit, sondern auch hierzulande entdecken immer mehr Saunagänger die wohltuende Kraft der Birke für sich. Wenn Sie gerade kein Birkenreisig zur Verfügung haben, stellt Birkenduft als Aufgussmittel eine brillante Alternative dar. Wir empfehlen, ein paar Tropfen des Aufgussmittels zu verwenden, um die wohltuende, belebende und stabilisierende Wirkung zu erleben. Im Anschluss werden Sie den herrlich entspannenden Effekt mit allen Sinnen genießen können.
Fazit – Birkenreisig und die Verwendung in der Sauna
Sie möchten bei Ihrem Besuch in der Sauna nicht nur das angenehme, belebende Gefühl spüren? Ihnen ist es außerdem wichtig, den gesundheitsfördernden Effekt Ihres Saunaaufenthaltes zu steigern? Dann ist Birkenreisig die perfekte Lösung. Damit tun Sie sowohl Ihrer Haut etwas Gutes, als auch dem gesamten Organismus. Durch den durchblutungsfördernden Effekt unterstützen Sie die Entgiftung bzw. den Abtransport von Schadstoffen aus Ihrem Körper.
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