Sauna Temperatur

Sauna mit hoher Temperatur

Manche mögen es in der Sauna nicht nur sprichwörtlich mit 100 Grad oder mehr heiß, andere bevorzugen eher mildere Temperaturbereiche um die 50 Grad. Ein Blick auf das Angebot von Thermen zeigt, dass nutzbare Saunen meistens in einem Temperaturbereich zwischen 50 und bis zu 110 Grad unterschiedliche Angebote zum Schwitzen anbieten.

Dieser Ratgeber hilft dabei, den eigenen „Gradmesser“ für die persönliche Wohlfühl-Saunatemperatur finden zu, inklusive Tipps für die Regulierung. Bei der Temperatur ist es wie mit dem Geschmack: Jeder Mensch hat andere Vorlieben und in der Sauna kommt hinzu, dass jeder Körper unterschiedlich auf bestimmte Temperaturen reagiert. Daher kann nur ein Test in der Sauna Gewissheit geben, wobei Anfänger sich in der Sauna ausgehend von niedrigen Temperaturen langsam steigern sollten.

Gibt es die ideale Sauna-Temperatur?

Nein, DIE perfekt Saunatemperatur gibt es nicht, allenfalls gesundheitsorientierte Empfehlungen. Gäbe es die eine perfekte Sauna Temperatur, müssten alle Schwitzenden gleich gut damit zurechtkommen, was nicht der Fall ist. Die individuell perfekte Temperatur in der Sauna hängt in erster Linie vom eigenen Empfinden ab. Neben Erfahrungen beim Saunieren spielt der Gesundheitszustand eine entscheidende Rolle. Wer gesundheitlich vorbelastet ist und z. B. unter Herz-Kreislauf-Problemen leidet, sollte seine perfekte Temperatur eher im mittleren Bereich suchen.

Manche Menschen brauchen schlichtweg hohe Temperaturen, um ins Schwitzen zu kommen. Bei anderen rinnt der Schweiß bereits bei 50 Grad nach wenigen Minuten. Was perfekt ist, bestimmen der eigene Körper und das möglichst entspannende Wohlbefinden in der Sauna. Stellt sich in einer sehr heißen Sauna bereits nach wenigen Minuten ein Unwohlsein ein, ist die Temperatur definitiv zu hoch.

Warum hängt die ideale Temperatur auch von der Luftfeuchtigkeit ab?

Generell hat die Luftfeuchtigkeit einen starken Einfluss darauf, wie gut der Körper Hitze aushalten kann. Das kennen wir nicht nur aus der Sauna, sondern auch von schwülem Sommerwetter (Gewitterluft): Trockene Hitze vertragen die allermeisten Menschen wesentlich besser als feuchte, schwüle Luft. Insofern sollte die Luftfeuchtigkeit mit steigender Temperatur in der Sauna geringer ausfallen.

In einem Bereich zwischen 70 und 100 Grad liegt die Luftfeuchtigkeit meistens zwischen 10 und 30 %. In einer Bio-Sauna mit 50 Grad kann die Luftfeuchtigkeit auch bis zu 55 % betragen. Bei Sauna Temperaturen von mehr als 100 Grad liegt die Luftfeuchtigkeit bei meistens maximal 10 %. In einem Dampfbad liegt die Luftfeuchtigkeit naturgemäß bei 100 %. Das hat zur Folge, dass sich selbst eher niedrigere Temperaturen von 40 Grad sehr heiß anfühlen können.

Bei trockener Luft klappt das Schwitzen bzw. das abkühlende Verdunsten des Schweißes auf der Haut einfach besser. Das Verhältnis von Sauna Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheidet maßgeblich über das individuelle Empfinden.

Unterschiedliche Sauna-Temperaturen in der Zusammenfassung

In der Regel lassen sich bei einem Besuch von Thermen diese 3 Temperaturbereiche unterscheiden.

Niedrige Temperaturen: Soft- oder Bio Sauna

Anfänger oder gesundheitlich vorbelastete Menschen (z. B. mit Bluthochdruck) fühlen sich in diesen Saunen oft sehr wohl. Die Temperatur liegt meistens bei 50 bis 60 Grad. Diesen Temperaturbereich tolerieren viele Menschen problemlos. Er führt dazu, dass der Körper langsam und sanft ins Schwitzen kommt.

Für Entspannung sorgen in diesen Saunen nicht selten auch Musik, eine spezielle Lichttherapie oder ätherische Öle, die über dem Saunaofen verdampfen. Das führt auch zu einer vergleichsweise hohen Luftfeuchtigkeit, die in diesem Temperaturbereich aber als angenehm empfunden wird. Eine gesundheitsaktive Alternative in diesem Bereich ist die Infrarotsauna: Hier wird nicht die Luft erhitzt, sondern der Körper selbst.

Mittlere Sauna Temperaturen: 70 bis 100 Grad Celsius

In dieser Temperaturspanne sind die meisten Saunen anzutreffen, was auch für das Angebot an Aufgüssen gilt. Je höher die Temperatur, desto trockener wird die Luft in einer solchen Sauna sein. Aufgüsse finden auch meistens maximal nur bis zu einer Grenze von 100 Grad statt, da diese kurzzeitige Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in einer noch heißeren Sauna unangenehm wäre.

Hohe Temperaturen: Finnische Sauna oder Erdsauna

Wer regelmäßig in die Sauna geht und trockene Hitze liebt, wird sich auch bei Temperaturen von teils deutlich mehr als 100 Grad sehr wohl fühlen. Mit 130 Grad ist eine Obergrenze erreicht, die sich bei geringer Luftfeuchtigkeit noch gut aushalten lässt. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, die Dauer des Saunaganges etwas zu verkürzen. Wie immer sollte nicht die ablaufende Sanduhr, sondern das persönliche Wohlbefinden den Ausschlag geben.

Auswirkungen von zu hoher oder zu niedriger Sauna Temperatur

Grundsätzlich reagiert jeder Organismus anders. Während die einen frieren, kommen andere schnell ins Schwitzen. In extremen Temperaturbereichen geschieht Folgendes.

Zu niedrige Temperatur: Was passiert im Körper?

Liegt die Sauna Temperatur deutlich unter 50 Grad und damit nur wenig über der Körpertemperatur von 37 Grad, passiert so gut wie gar nichts in 15 Minuten. Viele kommen nicht ins Schwitzen oder haben sogar das unangenehme Gefühl, es sei zu kalt in der Sauna. Beim Öffnen der Tür könnte der Luftzug das unangenehme Kältegefühl verstärken. Kreis- und Immunsystem werden so nicht angeregt, auch weiten sich die Hautporen kaum. Das gewünschte Ausschwitzen von Giftstoffen findet nicht statt.

Zu hohe Temperatur: Welche Risiken gibt es?

Wer sich in eine Sauna mit einer Temperatur von deutlich mehr als 100 Grad wagt, sollte gesund und daran gewöhnt sein. Schon in kurzer Zeit wird viel Flüssigkeit ausgeschwitzt, der Herzschlag wird schneller. Wer Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System hat, sollten das Risiko von solch hohen Temperaturen meiden. Durch den Flüssigkeitsverlust kann es zu Schwindel und Kreislaufproblemen kommen. Das gilt vor allem nach einer Änderung der Lage (Aufrichten nach dem Liegen).

Auf der anderen Seite wirken hohe Temperaturen durch künstliches Fieber als Booster positiv auf das Immunsystem ein: Erreger können durch eine kurzzeitige Erhöhung der Körpertemperatur abgetötet werden, das Immunsystem wird angeregt. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Abkühlung nach dem Saunagang.

Tipps zur Regulierung der Sauna-Temperatur

Wie kann man die Temperatur in der Sauna regulieren? Am einfachsten durch den Sitzplatz! Unten sind die Temperaturen am niedrigsten, auf der obersten Bank am heißesten. Wer sich also langsam an sein Limit herantasten möchte, sollte zunächst auf der unteren Bank Platz nehmen. Wem es oben gefühlt zu heiß wird, sollte sich weiter nach unten setzen. Ansonsten helfen diese Tipps, die Sauna Temperatur zu regulieren:

  • Temperatur senken durch Ofeneinstellung (positiver Nebeneffekt: weniger Energiekosten).
  • Lüften bzw. Luft mit einem Handtuch in die Kabine wedeln: So erhöht sich auch der Sauerstoffgehalt.
  • Luftfeuchtigkeit durch Aufguss erhöhen: So fühlen sich selbst geringere Temperaturen heißer an.
  • In einer gut isolierten Sauna kann der Ofen zwischenzeitlich abgeschaltet werden, wenn bei geschlossener Tür eine gewisse Temperatur erreicht ist.

Fazit

Sie wissen jetzt, dass es die perfekte Sauna Temperatur nicht gibt. Nutzen Sie die gesundheitsförderliche Chance, sich selbst in der Sauna an Ihren persönlichen Wohlfühlbereich heranzutasten.

Foto: Depositphotos.com

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