Wie eine Saunahütte den Garten in eine Wellnesszone verwandelt

Saunahütte im Garten

Wurde die ursprüngliche Sauna in einem Erdloch betrieben, so hat sich diese natürlich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Gerade in Finnland sieht man meist ein Eigenständiges Häuschen aus Holz, das sehr oft am Rande eines Sees steht. So kann man von der Sauna über einen Steg direkt in den See zur Abkühlung gelangen. Diesen Luxus haben wir in Österreich mangels Seegrundstücken natürlich nicht in diesem Ausmaß. Dennoch kann eine Saunahütte Ihren Garten aufwerten.

Wo sollte die Saunahütte im Garten aufgestellt werden?

Grundsätzlich können Sie die Saunahütte überall dort im Garten aufstellen, wo sie genug Platz haben und es Ihnen gefällt. Zum Bau einer Sauna im Garten gibt es jedoch rechtliche Vorgaben, an die Sie sich halten müssen. Wichtig ist daher, dass Sie sich vor dem Bau unbedingt mit ihrem zuständigen Bauamt in Verbindung setzen und gegebenenfalls eine behördliche Baugenehmigung einholen.
Zu beachten ist, dass Sie Ihre Sauna mindestens drei Meter entfernt von Ihrem Nachbargrundstück aufbauen.

Eine Gartensauna ist im rechtlichen Sinne ein Gartenhaus und unterliegt daher dem Baurecht des Bundeslandes, in dem Sie ansässig sind. Für Gartenhäuser gilt, dass sie ohne Aufenthaltsräume oder Feuerstätten erst ab einer bestimmten Größe eine Baugenehmigung erfordern.

In einigen Fällen ist der Aufbau einer Gartensauna als sogenanntes „verfahrensfreies Gebäude“ möglich. Ob ein Bau als „verfahrensfreies Gebäude“ möglich ist, richtet sich hauptsächlich nach der Größe. Die Genehmigungspflicht richtet sich nach Ihrem Bundesland. In manchen Bundesländern hängt die Genehmigungspflicht von der Größe der Grundfläche ab, in anderen Ländern ist der umbaute Raum maßgeblich.

Weiterhin ist die Nutzungsart Ihrer Gartensauna entscheidend. Dabei müssen Sie Ihre Saunahütte als Nebengebäude nutzen. Die Nutzungsart ist von der Ausstattung abhängig. Bauen Sie eine Toilette und eine Heizung ein, kann sie genehmigungspflichtig sein, da sie dann nicht mehr als Nebengebäude angesehen wird. Ein Saunaofen gilt nicht als Wohnbeheizung.
Am besten fragen Sie dazu vorher das Bauamt oder Sie suchen sich einen Anwalt, der sich mit Baurecht auskennt. Um bestehende Fragen vorher zu klären und zu verhindern, dass Sie die Gartensauna eventuell wieder abreißen müssen.

Nachdem die Genehmigung geklärt wurde, sollten Sie mit einem Architekt oder Bauingenieur Kontakt aufnehmen. Diese können einen Bauantrag verfassen. In einigen Bundesländern ist das Verfassen eines Bauantrags ausschließlich von bauvorlageberechtigten Personen vorbehalten.

Wohin mit den Duschen und dem Umkleidebereich?

Duschen und ein Ruhebereich wären in Ihrer Gartensauna optimal, um das volle Saunaerlebnis auskosten zu können. Der Ruhebereich kann gut als Umkleidekabine genutzt werden, manche bevorzugen jedoch eine separate Umkleidekabine. Natürlich gibt es die Möglichkeit im Haus zu duschen und bereits im Bademantel zur Saunahütte zu gehen. Denken Sie aber daran, dass ein hin- und herlaufen bei schlechter Witterung kein angenehmes Unterfangen ist.

Weitere Räume sind nicht notwendig, aber können zusätzlichen Komfort gewähren. Die Duschen sollten sich, wie die Umkleidekabinen, unmittelbar neben der Saunakabine befinden. Falls Sie keine weiteren Räume in Ihrer Gartensauna einbauen, liegen die Räume ohnehin beieinander.

Zu bedenken ist auch, dass für die Dusche ein Wasseranschluß nötig ist, der im Winter bei tiefen Temperaturen ein Problem werden könnte.

Welche Größe ist ideal?

Die Größe Ihrer Sauna ist in erster Linie abhängig von der Anzahl der Personen, die die Sauna gleichzeitig benutzen möchten. Man geht dabei von einer Fläche von 1,5 Quadratmeter pro Person aus. Eine Saunakabine für vier Personen hat im Idealfall eine Größe von sechs Quadratmetern. Gleiches ist bei der Planung der übrigen Räume in der Gartensauna zu beachten. Bei einer Sauna mit Saunakabine, Dusche, Ruhebereich und Umkleidekabine, sollten Sie mit 24 Quadratmetern rechnen. Anhand der Größe der Sauna legen Sie auch die Ofenleistung fest. Dabei sollten Sie mit einem Kilowatt pro Kubikmeter rechnen.

Welche Wandstärke sollte es sein?

Die Wandstärke dient der Dämmung ist daher ein entscheidender Faktor beim Bau einer Außensauna. Die Wärme kann durch eine gute Dämmung, besser gehalten werden. Auch die Aufheizzeit der Sauna verkürzt sich. Dünnere Wände kühlen schnell wieder ab. Bei der Elementbauweise sollte die Dicke der Wand mindestens 65 Millimeter, bei Massivholz mindestens 40 Millimeter betragen.
Da die Wärme nach oben steigt, ist eine gute Dämmung des Daches wichtig. Die Tür sollte als undichte Stelle ebenfalls gut abgedichtet sein.

Ist eine Sauna aus Blockbohlen besser als eine Sauna in Sandwichbauweise?

Eine Sauna aus Blockbohlen besteht aus massiven Holzbrettern. Sie sieht aus, wie man sich eine traditionelle Sauna vorstellt. Da eine Blockbohlensauna aus massiven Holzbohlen besteht, wird sie auch Massivholzsauna genannt.

Die Sandwichsauna, auch als Elementsauna bekannt, besteht nicht nur aus Holz, sondern setzt sich aus verschiedenen Elementen (Dampfsperre, Dämmung, usw.) zusammen. Von innen und außen ist diese Saunaart mit Holzbrettern verkleidet, um der Sauna die typische Holz-Optik zu verpassen.

Ein Vorteil, den die Blockbohlensauna der Sandwichbauweise voraus hat, ist die natürliche Dämmung. Die Wärmeisolierung wird ausschließlich durch die natürliche Dämmleistung des Holzes erreicht. Das Holz kann die vom Saunaofen erzeugte Wärme gut aufnehmen, speichern und gleichmäßig wieder abgeben. Wenn das Holz die Feuchtigkeit aufnimmt, kann das zu einem wohligen Klima führen. Zudem führt die aufgenommene Feuchtigkeit zur Abgabe von Harzen und ätherischen Ölen. Das sorgt für angenehme Gerüche in der Sauna. Im Holz kann sich weniger schädliche Feuchtigkeit halten, die zur Schimmelbildung führt.
Die vom Holz produzierte, gemütliche Wärme und die Optik einer Blockbohlensauna wirken entspannend und heimelig.
Die Blockbohlensauna ist auch beim Aufbau sehr viel einfacher..

Ist ein Fundament nötig?

Um einen festen Stand Ihrer Sauna im Garten, sowie zum Schutz vor Frost und Feuchtigkeit zu gewährleisten, ist ein Fundament zwingend notwendig. Am besten eignen sich dazu Mineralsteingemische.

Wichtig bei der Wahl des Fundamentes sind die Größe und das Gewicht der Saunahütte.
Geeignet als Untergrund für das Fundament sind Böden aus Sand, Stein und Kies, da diese Böden unempfindlich auf Wasserzufuhr reagieren. Andere Bodenarten, beispielsweise aus Ton oder Lehm, saugen sie sich mit Wasser voll und sind daher ungeeignet.

Ist ein Selbstbau ratsam, oder sollte man lieber einen Bausatz selber aufstellen?

Wer ein bisschen Geld beim Bau der Sauna einsparen möchte und daher darauf verzichten möchte, einen Fachbetrieb mit dem Bau zu beauftragen, kann auf zwei Alternativen zurückgreifen: Den Selbstbau oder einen Bausatz.

Der Selbstbau einer Saunahütte erfordert ein hohes Maß an handwerklichem Geschick. Daher ist für Hobby-Heimwerker ein Bausatz ratsam. Dabei werden alle Einzelteile fertig für die Montage geliefert. Lediglich um das Fundament müssen Sie sich im vornherein kümmern. Ein Bausatz ist zwar kostspieliger als der Selbstbau, ist jedoch weitaus günstiger als die Kosten für eine Baufirma.

Welche Art des Saunaofens sollte für die Saunahütte gewählt werden?

Beim Bau der Saunahütte haben Sie die Wahl zwischen Holz- oder Elektroheizung.
Die Holzheizung verleiht Ihrer Sauna mit den sichtbaren Flammen und den knisternden Holzscheiten ein uriges Ambiente. Der wohl größte Vorteil ist die Kostenkontrolle. Abgesehen von der Holzbeschaffung fallen für die Benutzung des Ofens keine Kosten an und Sie haben nicht erst im Nachhinein einen Überblick über die entstandenen Kosten. Das Holzlager stellt im Freien meist keine große Hürde dar.
Das Heizen mit Holz birgt jedoch auch Gefahren und Schwierigkeiten. Die sachgemäße Entsorgung der Asche kann zu Verschmutzungen führen, ein Holzofen stellt erhöhte Brandgefahr dar und Sie können nicht sofort auf Ihre gewünschte Temperatur umschalten.

Beim Holzofen sind vor dem Einbau einige gesetzliche Bestimmungen einzuhalten. Sie sollten vorher mit Ihrem zuständigen Schornsteinfeger abklären, ob Ihr Holzofen genehmigungspflichtig ist.

Der Elektroofen ist einfacher zu installieren und abgesehen von der Verlegung durch einen Elektriker, sind dabei keine Bestimmungen zu beachten.
Beim Aufheizen des Elektroofens müssen sie nicht anwesend sein und nach dem Saunieren müssen Sie nichts weiter tun. Zudem müssen Sie kein Holz beschaffen und trocken lagern. Der einzige Nachteil ist, dass Sie erst bei der Stromabrechnung einen Überblick über die Kosten haben. Außerdem müssen Sie für einen Stromanschluß im Garten sorgen, was teilweise gar nicht so einfach ist.

Fazit

Beim Bau einer heimischen Saunahütte im Garten müssen viele gesetzliche Bestimmungen beachtet werden. Das macht den Bau einer Sauna unter Umständen kompliziert. Sie sollten sich daher vorher belesen und gegebenenfalls mit einem Baurechtsanwalt und Ihrem Schornsteinfeger Kontakt aufnehmen, um gesetzliche Fragen zu klären.
Der Bau einer Gartensauna in Eigenregie ist mit Hilfe eines Bausatzes leicht und die Inanspruchnahme einer Baufirma damit nicht unbedingt notwendig.
Nach Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen sind viele Aspekte der Gartensauna von persönlichen Vorlieben abhängig. Welchen Ofen und was für Extras Sie in Ihrer Sauna wünschen, können Sie nach Belieben entscheiden.

Da eine Gartensauna eine kostspielige Angelegenheit ist, sollten Sie Ihre Entscheidungen sorgfältig überdenken, um lange Freude am heimischen Saunieren zu haben. Die Investition von Zeit und Geld wird sich lohnen.

Quellen:

https://www.wohnen.de/magazin/heimsauna-sauna-fuer-zuhause.html
https://www.hausundgarten-profi.de/gartensauna-was-gibt-es-zu-beachten/

Foto: Depositphotos.com – mrs.irina.kulikova@gmail.com

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